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Burkhart Rüchel

AFRIKA
2016

arche-foto.com

in 1oo Tagen

von ehemals Deutsch Ostafrika ins frühere Deutsch Südwestafrika

(Mauszeiger auf Bild zeigt Bildtitel, unterstrichene u. fett gedruckte Wörter sind weiterführende links)

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Seite VI

Malawi

Die halbe Stunde die ich in dem "Restaurant" sinnlos wartete fehlt mir jetzt am Abend. Es ist völlig dunkel, entgegenkommende Autos fahren natürlich mit voll aufgeblendeten Scheinwerfern. Ansonsten ist die Hand vor Augen nicht zu erkennen.
Es ist wohl nicht dunkel genug, ein paar Kerle lungern vor einer Einfahrt herum, man schreit mir mal wieder fordernd zu: "Mzungu - give me your money!", ich schreie in die Nacht zurück: "Fuck you!".

Endlich in Kasungu angekommen ist es entsprechend schwer eine Übernachtungsmöglichkeit zu finden, außerhalb des Zentrums ist der Ort unbeleuchtet. In der Nähe einer Tankstelle eine großartige Hotelanlage, durch hohe Mauern, schwere Gitter und uniformierte Wachleute gesichert. Schiebe durchs Tor, stelle das Rad vor dem Eingang ab, stelle mich an der Rezeption kurz vor und frage nach einem Zimmer. Das günstigste soll 35.000 Kwacha kosten - und ich mache auf dem Absatz kehrt.
Frage die Wachmänner nach einer anderen Herberge, sie nennen die "Kasungu Lodge" die gar nicht weit sein soll. Nach einigem Suchen ist die auch gefunden, ein Zimmer kostet in dieser ebenfalls recht großen Anlage ganze 3.000 Kwacha. Nach einem kurzen Blick ins Zimmer checke ich ein. In der Bar ist wenig Betrieb, drei Männer spielen Billard, die Musik in erträglicher Lautstärke. Nehme mir zwei Kuche-Kuche-Bier mit aufs Zimmer. Letzter Blick auf den Kilometerzähler - heute habe ich 102 Kilometer geschafft!

Trotz vieler Mücken - das Moskitonetz ist recht löchrig - schlafe ich in der Lodge sehr gut. Halb Sieben klopft es - ein Angestellter bringt einen Eimer mit heißem Wasser. Doch ich bin bereits abmarschbereit, kann mit der ganzen Herrlichkeit nichts anfangen.
Bei Lichte besehen überblicke ich erst einmal die Anlage der Kasungu Lodge. Ein Teil der Zimmer ist um einen großen Hof angeordnet in dem sich der Barraum befindet. Bevor ich das Gasthaus verlasse bestelle ich noch ein Frühstück - die üblichen "chips & eggs". Erlebe zum ersten Mal einen Afrikaner der keine Zeit hat! Nachdem der Mann zehn oder fünfzehn Minuten auf sein Frühstück gewartet hat springt er entrüstet auf und davon. Ich habe bereits eine Teetasse und Zucker steht auf dem Tisch, hoffe daß der Tee nicht erst bereitet werden muß.

Auf dem Weg ins Zentrum sehe ich die Kinder zur Schule gehen, eine weiße Joggerin - ich winke, sie winkt zurück. Suche lange nach einer Möglichkeit ins Internet zu kommen, nach viel Fragerei und Suche finde ich dann das "Softec Solution Internet Cafe". Doch einen wlan-Zugang geben sie mir nicht meine 5 bereits geschriebenen mails vom Telefon zu senden, fahre also unverrichteter Dinge weiter. Habe die besten Stunden verloren, mittlerweile ist längst die heiße Tageszeit heran. Zum Glück gibt es einige dicke Haufenwolken die gelegentlich Schatten spenden.

                     

Auch in dieser Gegend wird hauptsächlich Tabak angebaut der wie man sieht in grünem Zustand geerntet, in langen Schuppen getrocknet wird. Anschließend von lokalen Händlern aufgekauft gelangt er - möglicherweise zur weiteren Bearbeitung - in den hiesigen, großen Betrieb namens "AHL Tobacco Sales Chinkhoma Floors" der "AHL Group".

       

Bei meiner Mittagsrast stelle ich leider fest daß ich den richtigen Abzweig verpasste und zehn Kilometer Richtung Landeshauptstadt Lilongwe gefahren bin. Den gleichen Weg zurück habe ich keine Lust, laut den offline Karten gibt es genug Wege quer durchs Land nach Westen, fahre also auf Wirtschafts- und Feldwegen über Land zur Hauptstraße M18.

Lerne die Tabakaufkäuferin Brenda kennen. Da man den Tabak nach der Ernte nur trocknet frage ich ob der denn nicht auch fermentiert wird? Davon weiß sie nichts, ebensowenig von den verschiedenen Tabakfarben und Sorten und daß die besten Tabake in der Karibik angebaut werden. Auch die Herstellung von Cigarren ist ihr völlig unbekannt. Habe bisher auf meinen Reisen durch Afrika auch noch nie welche gesehen. Die Einheimischen drehen den Tabak zum Rauchen in Zeitungspapier, bevorzugt wird allerdings das recht dünne Papier von Telefonbüchern. Ob die Druckerschwärze der Gesundheit förderlich sei dahingestellt...
Zum Abschied darf ich mir noch ein Bund Tabak aussuchen das recht aromatisch riecht. Irgendwo werde ich dann wohl auch mal Zigarettenpapier kriegen.

               

Es ist nicht ganz einfach bei den vielen, verzweigten Wegen, Trampelpfaden usw. die Richtung einzuhalten - promt lande ich vor dem Militärcamp des "Engineers Battalion" dessen Schild ich vor einigen Kilometern fotografierte! Die Wachthabenden gucken natürlich komisch als ein Weißer plötzlich bei ihnen auftaucht.

     

Staune daß es abseits auf dem Lande doch einige sehr schmucke Hauser, Siedlungen, auch gut funktionierende Landwirtschaften gibt. Wenn man an den Hauptstraßen stets nur bröckelnde Lehmbauten und Ruinen sieht entsteht möglicherweise auch ein einseitiger Eindruck.
Nach 12 Kilometern anstrengender Überlandfahrt über ein Gewirr von Wegen und zugewachsenen Trampelpfaden, teils an Feldrainen entlang, komme ich auf die Hauptstraße. Eine Rast ist nötig, in einer Bar hampeln drei Betrunkene herum, wie immer irre laute Musik von der ich hier mal eine Tonaufnahme zum Besten gebe. Die Aufname ist nicht übersteuert sondern entspricht dem tatsächlichen Höreindruck!

               

Es ist schon fast völlig dunkel als aus einem Seitenweg ganz plötzlich ein Radfahrer herausgeschossen kommt - nur mit einer Vollbremsung und schlitternden Reifen ist es möglich einen Zusammenstoß zu vermeiden. Später wird es wieder mal schwer einen Schlafplatz zu finden, zumal ich auch noch von jemandem auf einem Fahrrad lange verfolgt werde (Tonaufnahme).

In einem Dorf die üblichen Chips-Bratanstalten. Bestelle also wie so oft "chips & eggs", die Alternative wären in Öl gebratene Maisfladen oder frittierte Reisklöße. Bekomme dann aber nur gequirlte, in einer Plastetüte gegarte Eier. Bezahle die mit einem 500er, der Mann hält das Wechselgeld lange in der Hand, tut als ob die Sache erledigt wäre. Bestehe natürlich auf die Rückgabe und er reicht es schließlich herüber. Als ich dann auch noch die chips haben will sollen die dann plötzlich 700 Kwacha kosten! Da ich bisher für chips immer nur 200 bezahlen mußte weigere ich mich, gebe dem auch nur 200 was der dann letztlich auch akzeptiert. Wie sicher viele Reisende bestätigen werden gelten in Ostafrika für Weiße und Schwarze oft zweierlei Preise - wenn man die nicht kennt und entsprechend drauf besteht wird man häufig gnadenlos abgezockt.

     

Hab wohl nicht erwähnt daß in Malawi die Chips meist ohne Ei angeboten werden und man sich die am besten selber aus dem nächsten Laden holt und dann bereiten läßt. Einmal an einem Frittenstand stellte sich der Typ als ich nach Eiern fragte dumm, ich präzisiere: Hühnereier. Das verneint er, ruft mir aber noch hinterher: Er hätte doch welche, und zwar seine eigenen! Worauf ich zurück rufe: Friss sie selbst!
Ein Albino geht durch den Ort, dieser Gendefekt ist gar nicht so selten in Afrika.

   

Kamwendo, Bahnstation (mehr Details hier):

                         

Kamwendo:

                 

In einer Bar will ich rasten, die Musik ist sogar in erträglicher Lautstärke. Leider niemand da. Gehe am vergitterten Ausschank vorbei durch die Hintertür, da hackt jemand Holz - mit dem Hintern zu mir. Als ich ihn anspreche sieht er zwischen seinen Beinen hindurch wer da ist, richtet sich auf und nimmt die Bestellung entgegen.

Habe mal wieder meinen Telefonakku bei diversen Versuchen meine mails abzurufen leergespielt. Nebenan im Restaurant ist das Angebot wie üblich nicht sehr groß, bekomme hier Maisbrei, bisschen Fleisch mit Sauce sowie grünes Gemüse. Die Portion ist nicht recht groß doch mein Hunger sehr, bestelle also das Ganze noch einmal. Zusammen kostet alles 800 Kwacha - umgerechnet 1 Euro.

Meine vielen, kleinen Wunden sind immer noch nicht verheilt, das häufige Rüberplempern von Desinfektionsmittel Octenisept nützt gar nichts. Jeder kleine Pieks oder Scheuerstelle, jeder Mückenstich wird zu einer unangenehmen Sache die wochenlang nicht heilt! Schmiere ab heute nun dick Nivea-Sonnenschutzcreme auf jede nässende, eiternde Stelle - das scheint mehr zu nützen, zumindest hält das die ewige Fliegenplage ab!

         

Bis zur Grenze sind es noch einige zig Kilometer, der Weg dahin allerdings der reinste Spießrutenlauf! Die Straße gesäumt von Leuten die alle penetrant um die Wette betteln. Am Grenzübergang selbst mehrere aufdringliche, unangenehme Typen die meine letzten Kwacha geschenkt haben, Geld tauschen oder sonstwas wollen, mich fast bis zum Schlagbaum verfolgen. Die Ausreiseformalitäten sind ganz schnell erledigt, brauche nur einen kleinen Zettel ausfüllen, der Beamte stellt nicht eine Frage und ich habe meinen Stempel. Nachdem ich 50 US-Dollar fürs sambische Visum entrichtet habe ich auch hier meinen Stempel. Hatte mit solch schneller, unkomplizierter und korrekter Abfertigung gar nicht gerechnet - nach meinen Erfahrungen in Mzuzu!

         

Zambia:

Die Grenzanlagen sind auf der sambischen Seite in wesentlich besserem Zustand, ebenso die Straße. Da es mittlerweile recht spät ist erreiche ich Chipata nicht mehr, habe keine Lust im Dunkeln am Geldautomaten zu stehen oder eine Unterkunft zu suchen. Lege mich ein paar hundert Meter von der Straße ab ins übermannshohe Gras einer Wiese. Muß es erstmal nieder treten bevor das Zelt aufgebaut werden kann. Finden wird mich hier jedenfalls keiner!

 

Am nächsten Morgen ist natürlich im hohen Grase alles nass, trete deshalb noch eine Schneise damit Luftbewegung und Sonne an das Zelt gelangen kann. Trotzdem dauert es ziemlich lange bis das Zelt verpackt werden kann. Dann gehts nach Chipata.

Als ich die beiden Oldtimer fotografiere will man die gleich an mich verkaufen. Am Automaten der Barcleys-Bank bekomme ich sambische Kwacha, vor dem Spar-Supermarkt verlangt ein bekloppter Wachmann daß ich mein Fahrrad nicht davor abstelle sondern weit weg um die Ecke! Spielt sich so ein Wicht einmal wieder auf wie sonstwer. Habe absolut keine Lust Fahrrad und Ausrüstung unbeobachtet zu lassen und ziehe ohne Einkauf weiter! Damit zerschlägt sich die Hoffnung nach langer Zeit mal wieder was ordentliches zu Essen zu kriegen. Ärgere mich natürlich mächtig und schwöre daß mir sowas nicht nochmal passiert!
Zum Glück finde ich später noch einen kleinen Laden wo ich einiges kaufen kann, das Angebot ist hier natürlich recht schlicht.

Ein Kraftfahrer stößt schnell rückwärts fahrend auf die Straße, nur durch lautes Brüllen bringe ich den zum Stehen und kann so einen Zusammenstoß verhindern.

                     

In Chipata steht auch diese Skulptur einer Frau, eine Landarbeiterin darstellend mit Hacke und Kind auf dem Rücken. Solch Denkmal bedient natürlich bestens eine der vielen, eurozentristischen Sichtweisen auf Afrika - nämlich daß angeblich hier nur die Frauen arbeiten - sowie die angebliche Unterdrückung der Frau. Zutiefst betroffen sieht die westeuropäische Frau die Afrikanerin durch die Brille ihrer eingeschränkten Wahrnehmung: die arme afrikanische Frau, muß Lasten auf dem Kopf tragen, den ganzen Tag ein Kind auf dem Rücken schleppen, und auch noch schwer arbeiten! So etwas würde ihr selbst nie einfallen, ergo muß ja die Afrikanerin total unerdrückt sein! Und natürlich wenn schon denn schon vom afrikanischen Mann!

Wer jedoch die Verhältnisse kennt wird schnell bemerken daß auch in Afrika die Frauen in vielem die eigentlichen Herrscher - und vor allem die Beherrscher der Männer sind. Schon immer hat es die Frau verstanden den Mann dazu zu bringen ihren Willen zu tun!

 

   

Das ländliche Sambia unterscheidet sich kaum von Malawi. Ähnliche, sicherlich wenig effektive Produktionsweise. Die Landwirtschaft meist primitiv, Kleinfelderwirtschaft, archaische Hacken auch hier im Einsatz. In den Läden das gleiche mickrige Warenangebot, die gleichen Marktstände, Fahrradreparaturwerkstätten etc. Holzkohle wird auch hier hergestellt und in Säcken an der Straße feilgeboten.

         

Eines der von der Europäischen Union finanzierten Straßenausbau-Projekte, hier der "Great East Road" T4 die quer durch Zambia geht. Sehr befahren ist die jedenfalls nicht. Über Sinn und Zweck solcher Projekte kann man ruhig geteilter Meinung sein. Angesichts ungehemmter Zuwanderungswellen nach Europa drängt sich der Gedanke auf daß die Migranten nun noch besser und leichter nach Europa fluten können. Schon das römische Imperium baute die Straßen auf denen später seine Feinde herein kamen und das Imperium zu Fall brachten...

   

Als ich in den "schlimmen Stunden" in einer Bar raste, das erste sambische Bier probiere und währenddessen drei Briefe schreibe kommt eine sturzbetrunkene junge Frau torkelnd herein, fällt erstmal um, randaliert dann und macht einem jungen Mann der am Tresen sitzt Streß. Prügelt auf den ein, zerrt ihn aus dem Laden.

Einer der nächsten Orte: Kamlaza, allerdings ist nichts Brauchbares zu kaufen. Im nächsten Dorf das gleiche. In den zwei oder drei kleinen Läden gibt es nahezu nichts. An einem Stand nur die ewigen, fettigen Reisklöße die mir schon bis sonstwohing stehen, an einem anderen brodelt in den üblichen, überall in Afrika verbreiteten Aluminium-Töpfen unbeschreibliches, undefinierbares, fettiges, fleischliches Zeugs - da vergeht es mir und ich fahre weiter. Doch auch im nächsten Dorf das Gleiche, nichts zu essen außer das olle, unappetitliche Gezähe in Alutöpfen. Noch nicht mal die obligaten Reisklöße. In einem Laden das übliche Angebot: ein paar Biskuits, Mehl, Reis, Zucker, Öl, rohe Eier und ein paar alkoholfreie Getränke, bisschen Haushaltschemie. Werde dafür im Ort wieder mal dumm angequatscht von Typen die hier nichts weiter zu tun haben als herumzulungern, das dauernde "Hello my friend" nur Floskel kann ich auch schon lange nicht mehr hören.

In Zambia wird zwar nur ganz gelegentlich gebettelt, nicht weniger nervend ist jedoch daß einem auch hier überall entgegen- oder hinterhergegröhlt, gezischt und gepfiffen wird. Die Kinder genauso, sobald sie meiner ansichtig werden lauthals "Mzungu" schreiend sämtlichst zur Straße gerannt kommen und so laut und oft sie können: "How are you, how are yor, how are you..." quäken! Man stelle sich das mal vor wenn die 50 Kinder nur eines Dorfes rechts und links am Wege aufgereiht stehen - das ist akustisches Spießrutenlaufen!

Unterwegs noch ein lustiges Erlebnis als ich eine Wasserstelle sehe, mein Fahrrad ablege um dort Hände und Füße zu waschen. Gehe die paar Meter, sehe einige Kinder. Drei Jungs baden und sehen mich erwartungsvoll an, zwei andere stochern in einem Loch einem Tier hinterher. Ein Junge spült am Ufer seine Beine ab, ist so unaufmerksam daß er mich erst wahrnimmt als ich vielleicht bis auf drei Meter an ihn heran bin. Als ob ihm der Leibhaftige erschienen springt er mit schreck- und entsetzensgeweiteten Augen ins Wasser zu den anderen Jungs! Fühlt sich nun wohl erstmal in der Herde sicherer. Die anderen lachen schallend! Hocke mich an den Uferrand und wasche Arme und Beine, derweil der Angsthase in einem großen Bogen nun den seichten Weiher verläßt, sein Bündel schnappt und sich davonmacht. Keine Ahnung warum der sich so erschreckt hat...

     

In Chiwoko einmal wieder einer der vielen Gemüsestände an der Straße. Mit dem Angebot (Kartoffeln, Kürbis) kann ich leider mangels Kocher nichts anfangen, und die schrumpligen, blassen Tomaten machen keinen guten Eindruck. Ebenso ein Stand mit den üblichen, undefinierbaren wohl Fleischfetzen in Alutöpfen. Aus den zwei oder drei Bars die furchtbare Lärm-Kakophonie aus großen Lautsprecherboxen, unter andere auch aus "Adams Pub".

   

Abends ist natürlich wieder viel Volks auf der Landstraße unterwegs, kann mich lange nicht unbeobachtet in die Büsche schlagen. Als die Sonne hinter den Bergen verschwunden ist und ich glaube einen Schlafplatz gefunden zu haben, über Geröll und durch Gesträuch schiebe, mich zufällig einmal umdrehe sehe ich zwei Typen an der Straße mich beobachten. Als sie sich bemerkt sehen verziehen sie sich, und ich suche mir lieber doch einen anderen Lagerplatz.

In Katete fotografiere ich vor einer Poststelle die beiden Bilder des Staatspräsidenten - sofort kommt mal wieder ein Uniformierter angescheißert und verlangt ein permit! Der bekommt von mir einiges zu hören!

Ein Restaurant mit großer, angeschriebener Speisekarte - doch es gibt mal wieder: Nichts! Nur die ewigen Reiskuchen bietet man mir an, doch entgegne ich daß sie die den Hühnern geben können!

Hochtrabende Namen an vielen der armseligen Marktbuden, alle irgendwas mit enterprises, trade, investment, wholesale usw. - dabei ist deren chinesisches Warenangebot kaum nennenswert. Habe immer noch keine vernünftige halblange Hose erwerben können.

Ein PEP-Supermarkt soll 8.00 Uhr öffnen, doch macht der Angestellte hinter der Tür keinerlei Anstalten. Ziehe durch die vielen, verschlungenen Gassen abseits der Hauptstraße. Was hier wieder in diversen, holzverschlagenen, düsteren, dreckig und speckigen Garküchen zusammengekocht wird versuche ich gar nicht erst zu beschreiben. Finde zum Glück noch einen kleinen Lebensmittelladen wo es sehr gutes Weißbrot, Fleisch- und Bohnenbüchsen sowie Trinkwasser in Flaschen gibt. Auf den Kauf von Milch und Joghurt verzichte ich - die Kühlschränke und Verpackungen sind einfach zu versifft...

Sambia schien weniger vermüllt zu sein als etwa Tanzania oder Malawi. Chipata war recht sauber, es gab sogar Abfallbehälter im Ort und möglicherweise sogar eine kommunale Entsorgung. Doch in Katete wird dieser erste gute Eindruck schon wieder deutlich getrübt.

In Sinda wird die Straße erst noch ausgebaut. Kehre in eine Bar nebst Küche ein, trinke neben Bier auch einen Liter Chibuku der laut Aufdruck 6% enthalten soll wovon allerdings nichts zu merken ist. Lasse mein Telefon zum Laden einstöpseln und mir wird versichert daß das jetzt lädt. Bestelle etwas zu Essen das hier ausnahmsweise mal in Edelstahl-Töpfen bereitet wird. Erst nach der dritten Aufforderung wird mir auf einem entsprechend geformten Edelstahlblech Maisbrei, Bohnen, Fleisch und eine Spur Sauce gebracht. Besteck gibt es nicht, hole also meinen eigenen Löffel heraus. Die Leute werden sich wohl gedacht haben: so ein kulturloser Mensch, kann noch nicht mal richtig essen - mit Fingern...
Das Essen ist ganz gut, das Fleisch läßt sich sogar ausnahmsweise problemlos schneiden, ebenso gut kauen. Schreibe an meinen Briefen weiter, als ich nach anderthalb Stunden weiter will stellt sich einmal wieder heraus daß der Telefon-Akku nicht ein Stück geladen wurde. Mit dem Geld in der Hand stehe ich am Tresen und will bezahlen, doch ignoriert mich die Frau total. Ein Typ macht sie auf mich aufmerksam, doch erfolgt keine Reaktion. Erst als ich zusammenpacke, bereits am Fahrrad bin, Anstalten mache los zu fahren kommt die Frau hinterher und macht mit den Fingern das Zeichen: Geld! Und ich bezahle für zwei Bier, Chibuku und Essen 30 Kwacha.

Ein weißes Motorrad-Beiwagen-Gespann fährt vorbei, macht einen sehr guten Eindruck. Daß es hier sowas überhaupt gibt!

   

Nur bis Sinda sind die Straßenbauarbeiten vorgedrungen, westlich davon ist die Straße der reinste Flickenteppich. Nach einigen Kilometern hört sie ganz auf und es geht über die furchtbare Behelfspiste weiter. Vor mir braut sich ein Unwetter zusammen, gewittert und fängt irgendwann an zu regnen. Die Straße wird zusehends schlammiger und ich überlege abzubrechen, irgendwo neben der Strecke mein Zelt aufzubauen und auf besseres Wetter zu warten. Doch ich fahre weiter, bald geht es auf der nun nagelneuen Asphaltstraße weiter, nach einem ewig langen Anstieg bin ich am Abzweig nach Petauke, frage hier nach einem Gästehaus. Im ersten ist die Übernachtung mit 350 Kwacha zu teuer. Was nützt mir ein großartiger Hotelbetrieb wo ich alles möglich mitbezahlen muß jedoch nichts davon nutzen kann, noch nicht einmal Zeit dazu habe wenn ich abends komme und früh weiter fahre? Brauche doch nur ein Bett, ein Dach überm Kopf und etwas Wasser! Da wegen des Gewitters mal wieder Stromausfall ist spielt sich hier alles im Schein einer Taschenlampe ab.

Nicht weit weg ist die "Olga Lodge", hier soll ein Zimmer erst 200, zuletzt 100 Kwacha kosten. Als ich mich eintragen will heißt es das Buch wäre voll, doch da ich drauf bestehe findet es sich dann doch an und ich schreibe mich entsprechend ein. Da man mir keine Quittung geben will mache ich ein Foto davon.
Der kleine, schmucke Bungalow genügt völlig meinen bescheidenen Ansprüchen, das Fahrrad kommt wie immer mit hinein. Auf dem Nachtisch liegt die Bibel (in Englisch), in der Schublade Kondome. Im Bad gibt es ausnahmsweise sogar ein richtiges Toilettenbecken - und Toilettenpapier! Auch in der Olga-Lodge ist erst Stromausfall. Nehme eine längst fällige Dusche, spüle in meinem Falteimer die Wäsche durch was auch mal wieder dringend nötig. Daß diese Herbergen auch nie einen Waschservice anbieten! Ich bin doch nicht der einzige Reisende der ab und zu frische Wäsche braucht. Koste es was es wolle, doch stattdessen entfernen die Betreiber fast überall auf der Welt die Stöpsel damit man ja nichts im Waschbecken wäscht.

Chipembe: ein Sendemast, eine Ansammlung von Hütten, jedoch kein Laden - nur ein Barbetrieb wo ich mal wieder raste. Hier läuft laut ein Ferseher auf den wie gebannt die Leute starren, da gibts eine politische Sendung, eine Studentin singt bestellte Loblieder auf Partei oder Regierung. Die Politiker schwingen strotzend vor Selbstbewußtsein die üblichen großartigen Reden über ihre angeblichen Leistungen und Erfolge, von politischer und wirtschaftlicher Unabhängigkeit! Zwischendurch wird natürlich fleißig immer wieder das Wort "Kolonialismus" strapaziert. Dabei hält Afrika doch nach wie vor nicht viel mehr als die Hand auf, hängen nahezu allesamt am Tropf von Weltbank, IWF etc., werden via "Entwicklungshilfe" sowie kirchlichen und privaten Initiativen durchgefüttert. Wie wollen die je unabhängig werden? Sollten mal lieber gegen ihre eigene Korruption, Mißwirtschaft, Verschwendung usw. vorgehen und anfangen ordentlich zu arbeiten.

         

Vor allem fällt die große Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit auf, tun diese Politiker immer so als ob Europa ihnen eine Menge zu verdanken hätte und nicht andersrum, stellen stets maßlose Forderungen, schreien nach immer mehr.

Doch hierauf werde ich noch einmal am Ende des Reiseberichtes ausführlich eingehen.

Beim Bezahlen meiner drei Bier erweist es sich daß der Mann wie üblich damit überfordert ist. Muß 3 x 8 = 24 bezahlen, gebe dem also einen 100er sowie 4 einzelne Kwacha. Damit kommt er überhaupt nicht zurecht, statt 80 zurück zu geben ermittelt er nach Bemühen seines Taschenrechners 75 Kwacha Wechselgeld. Lasse mir also die vier zurückgeben sowie 76 Kwacha Wechselgeld, das klappt dann irgendwann.

Ein Konvoi nagelneuer Geländewagen fährt vorbei, es mutet fast futuristisch an. Was da wohl für Bonzen unterwegs sind?

In einem Dorf will ich kalte Cola kaufen, doch schwimmt die in der Kühltruhe in einer undefinierbaren Suppe daß es mir ob solcher Keimschleuder gleich wieder vergeht. Da ist bestimmt seit der Anschaffung nicht drin sauber gemacht worden! In Nyimba kann ich endlich meine 3 Briefe einstecken, finde auch wider Erwarten ein richtiges Restaurant wo es ausnahmsweise eine Auswahl einigermaßen gutes Essen gibt. Der Typ am Tresen ignoriert mich eine ganze Weile, sieht angestrengt an mir vorbei. Merke wie ich schon wieder ungehalten werde, gebe meine Bestellung nun recht laut auf, setze mich draußen auf die Terrasse und warte. Als lange nichts passiert gehe ich wieder rein, gucke den Typen scharf an - und plötzlich wird er hektisch aktiv. Nun dauert es nicht mehr lange und ich muß kein drittes Mal rein, bekomme bald mein Essen.

Nebenan ein Laden, hier bevorrate ich mich noch mit einer Ladung Keksen und zwei halben Litern Dickmilch. In Nyimba gibts eine Menge Verkaufsstände, u.a. für Textilien. Doch auch hier ist wieder mal keine brauchbare halblange Hose zu kaufen. Dann geht es auf der alten, noch nicht erneuerten Asphalt-Straße die ein einziger Flickenteppich, auch über die nebenherlaufende Behelfspiste weiter nach Westen. Hier ist noch nichts nivelliert und so geht es über jeden kleinen Hügel hoch und runter.

Unterwegs wieder der übliche "How are you, how are you, ...!"-Spießrutenlauf. Auch hatte sich wieder irgendein Typ der so langsam fuhr daß man fürchten muß er falle vor Müdigkeit vom Rad nachdem ich den überholte nun an meine Fersen geheftet. Nach einer Vollbremsung herrsche ich den an daß er verschwinden soll - das macht der dann auch schleunigst.  

Später hampeln, schubsen und boxen sich drei Jugendliche am Straßenrand, es ist nicht zu sehen ob es ernst ist. Als ich vorbeifahre fällt einer von ihnen mir fast vors Rad, bekommt von mir jetzt auch noch einen Stoß vor die Brust. Die andern beiden lachen natürlich schadenfroh.

   

Muß auch erwähnen daß die meisten afrikanischen Radfahrer auf der falschen Seite fahren, jedesmal ist es gefährlich irgendwie ohne Zusammenstoß aneinander vorbei zu kommen. Teilweise eiern die einem sogar auf beiden Seiten gleichzeitig entgegen, und das natürlich auch bei starkem Verkehr. Überhaupt wechseln sie häufig die Spur - so muß man bei Radfahrern noch mehr aufpassen als bei Kraftfahrzeugen.

     

Eine lange Durststrecke ist zu überwinden: die Gegend nicht nur sehr dünn besiedelt und somit keine Möglichkeiten der Versorgung sondern stellt sich was ich für eine schnell zu überquerende Bergkette hielt auch noch als Gebirge heraus (möglicherweise die Ngombe Hills).

Es geht also vor allem erst mal wieder meist bergauf. Erst als ich mich dem Strom Luangwa nähere der dem Sambesi entgegen fließt geht es wieder mehr bergab. Der Brückenposten winkt mich durch, wenige Kilometer weiter raste ich kurz als sich eine Gelegenheit mit Schatten bietet. Als es kurz darauf weiter geht treffe ich nach langer, langer Zeit mal wieder zwei Weiße, und dann noch Fahrrad-Fernreisende. Die Franzosen Jeremy & Clement haben laut ihrer homepage bereits die halbe Welt bereist. Es ist eine schöne, kurze Begegnung, wir sitzen eine Weile im Schatten bei einer Zigarrette. Bis zum nächsten Ort ist es nur noch ein Kilometer, da solls auch Bars und ein Restaurant geben. Das ist natürlich eine gute Nachricht.

             

In dem kleinen Ort dessen Name mit meinem Kartenmaterial nicht zu ermitteln ist halte ich nun lange Siesta, in der zweiten Bar wird ebenfalls Billard gespielt, ist das Bier auch kalt genug um zu verweilen. Bald kommt der nächste Weiße vorbei, sah draußen mein Rad stehen. Werde nicht recht draus schlau aus dem was er kurz angebunden meint - er wäre Kameramann und auch mit Fahrrad unterwegs oder sowas. Frage ob das alles ist - da ist er schon wieder verschwunden. Später sehe ich den nächsten weißen Radler vorbeibrausen und am Ortsausgang neben einem PKW halten, gehe zu ihm und erfahre nun näheres. Während der "Kameramann" mit einem andern Typen im Auto nebenher fährt radeln zwei andere auf Rennrädern mit leichtem Gepäck durch Sambia. Übernachtet wird in Schulhäusern, ihr Gepäck entsprechend vorneweg- oder hinterhergefahren. Einer der Radler heißt Sam, den anderen Namen habe ich mir nicht gemerkt. Na, viel haben diese Kilometerfresser nicht erlebt oder zu erzählen, auch kein Interesse an einer Unterhaltung - und so trennen wir uns schnell wieder.

Der Müll wird einfach direkt im Ort einen Abhang runtergekippt, ganz egal daß unten einige Hütten stehen die wohl bald verschüttet werden.

     

Wieder mal eine lange Rast. Kinder reparieren ihr Fahrrad - ein sambisches Fabrikat namens "Super Eagle" aus Chipata, die Jungs meinen die Dinger taugen nicht viel, die aus China und Indien wären besser. Das hier ist total klapprig, riesiges Radlagerspiel. Statt eines Ventils wird ein Stöckchen genommen das mit dem Gummi eines Kondoms umwickelt ist.

Zwei fernreisende Motorradfahrer düsen integralbehelmt vorbei, schauen weder rechts noch links. Die typischen Kilometerfresser, die Nationalität leider nicht zu erkennen, sicherlich Europäer. Wie nehmen die Land und Leute wahr? Was haben die von ihrer Reise anschließend zu erzählen???

Komme mit einem Mann ins Gespräch, erfahre von Daniel einiges - so u.a. daß die Landessprache "Nyanya" ist. Die gefährlichste, sehr große Schlange im Land soll die hier so genannte Mobobo sein deren Bisse absolut tödlich sind, außerdem gibt es Springschlangen die von einem Baum zum anderen springen.

Daniel ist hier als Pilzaufkäufer unterwegs, bietet an mich auf seinem kleinen LKW bis nach Lusaka mitzunehmen was ich gerne annehme. Sie müßten jedoch vorher noch mal woanders hinfahren. Habe natürlich Zweifel ob sie wieder kommen, doch bald sind sie wieder da. Wuchten mein schweres Fahrrad auf die Ladefläche und los gehts, von einem Stand zum anderen längs der Straße an denen die Bewohner der Gegend ihre gesammelten Pilze anbieten. Monika führt die Verhandlungen mit den Leuten während Daniel sich mehr im Hintergrund hält.

             

Ein Stop im Wohnort von Daniel und Monika, hier haben sie nicht nur ein großes, hübsches Anwesen sondern betreiben auch noch einen Barbetrieb. Und einiges Land haben sie gepachtet. Daniel hat einen indischen Vater oder Großvater, die Familie ist katholisch.

Der russische LKW fällt mir natürlich sofort auf, der ist vor einigen Jahren von Flüchtlingen aus Simbabwe (oder wars Mozambique?) mitgebracht worden.

Wir essen noch zusammen bevor es weiter nach Lusaka geht wo wir erst am Abend eintreffen. Vom LKW herab verkaufen sie an ihrem Stammplatz nun die Pilze, viel werden sie allerdings nicht mehr los da es bald dunkel ist. Auch hier macht Monika den Verkauf. Ist das vielleicht hier üblich daß Frauen die Geschäfte tätigen?

   

Das Abendessen besorgen wir uns in einem zweifelhaften Viertel in das ich mich bei Dunkelheit alleine nicht hinein gewagt hätte, übernachten im LKW auf einem Grundstück nahe der T4. Daniel und Monika unter Decken auf der Ladefläche, ich quer auf den Sitzen im Fahrerhaus. Das ist natürlich höchst unbequem, so schlecht geschlafen habe ich wohl auf der ganzen Tour nicht. Da ein Fenster nicht zu schließen ist, nur mit einer Decke verhängt werde ich von vielen Moskitos geplagt. Ständig kläffen sämtliche Köter der Umgegend.

Lusaka

Wie ich im Nachhinein ermittle hat mich Daniel etwa 215 km bis Lusaka mitgenommen! Früh am Morgen stehen wir auf, fahren wieder zu ihrem Verkaufsplatz. Zum Abschied umarmen wir uns, diese Begegnung wird lange in Erinnerung bleiben.

Fahre zum großen East-Park-Einkaufszentrum, die machen allerdings erst um Acht auf. Schiebe mein Fahrrad durch die Shopping Mall, die ganze Zeit von einem Wachmann verfolgt der natürlich dann verlangt ich solle das Fahrrad außerhalb auf dem Parkplatz abstellen. Der bekommt von mir einiges zu hören, und daß ich ihn verantwortlich machen werde wenn auch nur irgend etwas fehlt - und daß ich ihn wiederfinden werde. Mache zu diesem Zweck ein Foto von dem Mann und lasse ihn samt Rad auf dem Parkplatz zurück. Da sitzt er denn treu und brav die ganze Zeit (schaue zwischendurch mal raus), lasse mir bei meinen Einkäufen ausnahmsweise mal ordentlich Zeit. Da in der letzten Zeit kaum Obst und Gemüse zu bekommen, die Ernährungslage sowieso recht mangelhaft war bevorrate ich mich mit einigen Lebensmitteln. Setze mich auch für eine ganze Weile in ein Cafe. Die Benutzung der sauberen, sehr gut ausgestatteten Toiletten ist nach so langer Zeit eine höchst angenehme Wohltat, Warmwasser, Seife und Spiegel mußte ich lange entbehren.

Da es in der Großstadt viele, gut ausgestattete Tankstellen gibt versuche ich die platte Vorderradgabel zu befüllen (Luftfederung), doch stellt sich das als unmöglich heraus. Der Autoventil-Stutzen ist nicht nur viel zu kurz sondern noch von einem großen Sechskant umgeben, da kann man den Luftschlauch gar nicht ansetzen! Selbst mit einer Ventilstutzen-Verlängerung ist kein Druck aufzubauen. Lustig nur bei allen Tankstellen: fast jedesmal kommt ein Angestellter der wohl für die Luftsäule zuständig ist, fasst an die Reifen und meint: Das wäre genug! Die registrieren gar nicht daß es bei meinen Bemühungen nicht um den Reifendruck geht sondern um den Druck in der Gabel.

Ein kleiner Umzug mit toller Blasmusik auf der Hauptstraße, laut einem mitgeführten Transparent zum "World Sozial Work Day". Mache mit der Nikon Coolpix eine Filmaufnahme und stelle fest daß die auch dafür ungeeignet, ebenso die Tonqualität (hier bereits komprimiert) furchtbar ist...

             

Lusaka, Bahnhof (mehr Details hier):

                                                               

Mache eine ganze Menge Fotos, doch als ich das Bahnhofsgebäude ablichte kommen sofort Uniformierte die das wieder mal untersagen. Man schickt mich von einem Beamten zum Anderen, ein Permit ist heute nicht zu bekommen da gerade eine Sitzung stattfindet. Als Begründung wird angegeben daß sie bereits schlechte Erfahrungen gemacht hätten. Angeblich wären im Zusammenhang mit dem Bahnhof mal pornografische Aufnahmen angefertigt worden! Sehe ich aus als ob ich ebenfalls solcherlei Absichten hege?
Möglicherweise könne ich morgen ein Permit bekommen, doch habe ich keine Lust extra ein Quartier in Lusaka nehmen - und dann klappt das am nächsten Tage doch nicht!

                             

Als ich von der Straßenbrücke herunter fotografiere halten irgendwelche Typen, telefonieren wild! Offensichtlich stelle ich mal wieder ein Sicherheitsrisiko dar, oder sieht man in mir einen Spion oder Agenten? Jedenfalls sehe ich zu daß ich weiter komme bevor es Ärger gibt!

     

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