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in 1oo Tagenvon ehemals Deutsch Ostafrika ins frühere Deutsch Südwestafrika(Mauszeiger auf Bild zeigt Bildtitel, unterstrichene u. fett gedruckte Wörter sind weiterführende links) You can use the translator from German to English Seite III
TanzaniaMuheza, Bahnhof: Nehme in der Bahnhofswirtschaft zwei Castle-Bier und wieder mal "chips & eggs". Aus den Lautsprechern kommt der übliche afrikanische Krach - so laut es geht und egal wie das klingt. Das Weitwinkel-Zoom der Nikon löst sich auf, irgendeine Schraube innen locker, kaum noch Scharfstellung möglich. Zu reparieren ist da nichts, allein schon mangels entsprechendem Werkzeug.
Tanga ist Partnerstadt von Eckernförde, unter anderem Sitz der privaten "Eckernforde Tanga University". Bei einem Bier lerne ich einen österreichischen Segler kennen der zwecks Ausbesserung seines Schiffes in Tanga Station macht und auf der Suche nach Bambus ist. Er hat schon fast die halbe Welt bereist, kenne die wenigsten Gegenden von denen er berichtet.
Als ich das Verwaltungsgebäude fotografiere gibt es einmal wieder Ärger. Überhaupt sehr oft beim Fotografieren, da kann man schon mal die Lust verlieren. Jeder Satellit kann zu jeder Zeit hochwertigste Aufnahmen von kleinsten Details weltweit machen - doch private Fotos sind verboten, braucht man für alles ein kostenpflichtiges "permit". Es ist schon befremdlich dauernd zu erleben wie sich manche Leute dabei aufspielen und Streß machen. Menschen zu fotografieren erspare ich mir ebenfalls, auch das sorgt meist für Ärger oder Forderungen nach Geld. Dabei will ich doch nur ein paar flüchtige Momente afrikanischen Lebens und Alltags einfangen. Damit nicht alles in Vergessenheit gerät.
Tanga, Bahnhof: (mehr Details hier)
Bahnhofsgebäude:
Güterwagen, Waggons:
Lokschuppen:
Halle Wartung und Reparatur:
nursing office:
Tanga - früheres Bezirksamt, heute Museum: Im ehemaligen Bezirksamt aus deutscher Zeit befindet sich heute das "Urithi Tanga Museum". An der Tür ein Zettel mit einer Telefonnummer - der Angestellte kommt extra für mich einzelnen Besucher nach einer Weile angefahren. Der Eintritt kaum der Rede wert, allerdings auch die wenigen, unbedeutenden Exponate die eigentlich keinen Besuch lohnen. Nur das Gebäude selbst ist sehenswert, einige Räume werden noch als Büros genutzt.
Gegenüberstellung mit historischen Fotos aus Kaisers Zeiten:
Tanga, Boma: Die Boma war der alte Verwaltungssitz Tangas. Heute Ruine sieht es aus als ob eine Restaurierung stattfinden wird - höchstwahrscheinlich mit deutschem Gelde...
 
In diesem Hause, ebenfalls von Deutschen erbaut, wohnte der erste Doktor des Hospitals. Heute lebt hier ebenfalls ein Dr. der Medizin. Als ich es fotografieren will gibt es mal wieder eine Menge Streß, muß dem mißtrauischen Arzt der in einem dicken Wagen sitzt lange Rede und Antwort stehen warum, woher und wohin etc.
Das Katani House ist Sitz der ostafrikanischen "Katani Limited". Der Agrarwissenschaftler Dr. Richard Hindorf, der "Sisalvater", genannt Bwana Katani, war nicht nur der erste Kaffeepflanzer Deutsch Ostafrikas sondern führte auch über das Forschungsinstitut Amani den Sisalanbau in DOA ein. Sisal ist heute die fünftwichtigste Faserpflanze der Welt.
Östlich Tangas am Ufer des Indischen Ozeans eine Strandbar wo es sogar sechsprozentiges Guinness gibt - jedoch kein Wasser zum Händewaschen. Sehr starker, ungemütlicher Wind. Es schließt sich ein Villenviertel an, die Mauern stark gesichert mit Elektrozäunen, ebenso bei den Hotels der Gegend. Als ich die ruinöse Landungsbrücke fotografieren will kommt mal wieder ein Uniformierter der das verbietet!
Vor Pangani versuche ich das erste Mal im Indischen Ozean zu baden. Gerade Ebbe kann ich mich nur ins Flachwasser legen. Dummerweise trete ich mit dem linken Fuß auf einen Seeigel und muß in den nächsten Tagen etwa 10 abgebrochene Stachelspitzen aus der Sohle polken.
Pangani mit seinen vielen alten Häusern und Ruinen erinnert an seine bewegte Vergangenheit. Vor allem der Handel mit Sklaven war früher ein wichtiger Wirtschaftsfaktor.
Auf Nebenstrecken geht es möglichst nahe am Ozean entlang Richtung Bagamoyo. Im Touri-Camp "Drifters" komme ich für eine Nacht unter. Der Strand zwar recht schön doch alleine total langweilig. Baden im Indischen Ozean ist ebenfalls wenig aufregend - erlebe ihn immer unbewegt, das Wasser lauwarm und klebrig bringt kaum Erfrischung. Mache mir Gedanken über den in Ostafrika vorherrschenden Menschentypus. Der Körper meist kräftig dominiert das Gesicht der stark ausgeprägte Unterkiefer, vor allem im Profil während der Hinterkopf recht klein erscheint. Dazu ein sehr stark ausgebildeter Nacken. Diese Bantu-Völker sind nach den verschiedenen afrikanischen Völkerwanderungswellen zwischen Südwestafrika und Ostafrika quer durch Afrika verbreitet. Nur die Massai mit ihren für europäisches Empfinden harmonischen Zügen, schlankem, aufrechten Habitus fallen in Ostafrika aus dieses Bild heraus. Sie sind nach eigener Überlieferung im 15. Jahrhundert von Norden her eingewandert, wahrscheinlich aus dem Süd-Sudan und dem Niltal.
Auf der großen Sandfläche die sich über viele Kilometer erstreckt treffe ich auf einen Touristen-Jeep, einer will von den Massai unbedingt einen Speer erhandeln. Der Weg ist meist gar nicht zu erkennen, besteht manchmal nur aus Trampelpfaden. Orientierung teilweise nur nach Himmelsrichtung möglich. Gelegentlich ein Dorf dessen Name wieder keine Karte nennt. In einem nehme ich ein Bananenbier und ein Kilimanjaro.
Die Strecke geht etwa 20 km durch den Saadani National Park. Muß 30 US-Dollar für die Durchfahrt zahlen und denke mir: da ist man nicht nur potentielles Löwenfutter sondern muß das auch noch selbst teuer bezahlen! Zumal ich weder großer Tierfreund bin noch als Radfahrer keinen Löwen, Elefanten, Hippos oder Krokodilen begegnen mag die hier alle vorkommen sollen. Die Löwen und Elefantenspuren die zu sehen sind reichen mir denn auch völlig aus.
Mitten im Nationalpark ist am Abend ein PKW von der Straße abgekommen und liegt mit laufendem Motor auf der Seite. Der Fahrer unter Schock nicht ansprechbar, eine Frau, wahrscheinlich seine Mutter, unterhält sich mit zwei Männern die mit Motorrädern unterwegs sind. Ich lasse den Motor abstellen, frage ob Hilfe nötig und jemand verletzt ist. Die Frau meint der Arm des Fahrers sei gebrochen. Lasse mir den Arm zeigen, betaste ihn doch ist kein Bruch festzustellen. Sicherlich bloß eine Prellung. Frage ob wir versuchen sollen den Wagen wieder auf die Räder zu stellen, vielleicht sei dann langsames Weiterfahren möglich. Doch der schwere Wagen ist trotz aller Mühen nicht zu kippen. Gebe den beiden noch einen Liter Wasser ehe ich weiter fahre. Nicht ahnend daß mir selbst Schweres bevorsteht...
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