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Sieben Wochen mit dem Fahrrad unterwegs...Seite III
Jy kan gebruik maak van die vertaler van Duits na Afrikaans Mauszeiger auf Bild zeigt Bildtitel, unterstrichene u. fett gedruckte Wörter sind weiterführende links * * * Nach zwei Wochen heißt es von allen Abschied nehmen was mir nicht leicht fällt. Im Hostel erwartet Sister Elisabeth noch daß ich ihr mein Telefon schenke, ist richtig sauer als ich dem nicht nachkomme. Sister Naomi umarmt mich herzlich. Nachdem alle Akkus geladen verlasse ich gegen 9.oo Uhr das Hostel, kaufe noch etwas ein und bin 10.oo Uhr aus der Stadt. Auf der D1953 geht es nach Karibib. Nicht lange und es hält ein Wagen: der Sohn vom Headman, Alois Haraseb, arbeitet für ein Windhoeker Ministerium: Tonaufnahme Am Straßenrand ein Stein mit der Aufschrift "Psalm 103.2": Lobe den HERRN, meine Seele, und vergiß nicht, was ER dir Gutes getan hat.
Eine armselige Siedlung, die Häuser aus Wellblech und Plastikplanen errichtet. An einem alten Bus steht "Winkel" (Laden), sogar eine Kirche gibt es. Als Glocke dient eine alte Autofelge.
Nachts höre ich von der Bahnlinie her Züge klappern. Am nächsten Morgen regnets ein wenig, ist richtig bewölkt und somit anfangs nicht ganz so heiß. Da es gelegentlich etwas bergauf geht bin ich irgendwann doch schon ziemlich schlapp, frühstücke an einem Rastplatz Brot und eine Büchse Currygemüse. Telefoniere mit Konny von Schmettau.
Okahandja: Gegen 16.oo Uhr überquere ich den letzten Hügel vor Okahandja und sehe die Stadt nun direkt vor mir liegen. In Veddersdal checke ich - wie schon im letzten Jahr - im Hostel ein. Um nicht wieder Streß mit der Matrone zu kriegen handle ich vorab aus was ich an Miete für das Zimmer zu zahlen habe. Freund Walters Kinder lade ich zu Fanta & Keksen in den nahen Laden ein.
Am nächsten Tag machen wir zusammen einen Ausflug in die Stadt. Fühle mich jedoch nicht wohl, wie ein Fremder, wie jemand der nicht dazu gehört was mich sehr traurig macht (im Nachhinein wundere ich mich wie ich zu den schönen Fotos kam). So ein Gegensatz zu Otjimbingwe wo ich mich dort im Hostel wie in einer großen Familie fühlte. Die Mädchen hier verbringen lieber die langen Mittagsstunden in ihren Zimmern und den Nachmittag bis in den Abend hinein vor dem Fernseher. Da laufen ständig einfachste Seifenopern made in Bollywood oder Südamerika. Die Schauspieler alle mit Micky-Mouse-Stimmen wie aus dem Barbie-Puppen-Katalog.
Gehe am Abend allein ein Bier trinken, als ich gegen Acht ins Hostel zurückkomme habe ich doch noch ein schönes Erlebnis als zwei oder drei fremde Kinder meine Hand nehmen und mir "Guten Abend" wünschen. Ziehe also die nächsten Tage lieber alleine los, da habe ich mehr von. Okahandja scheint ein aufstrebender Ort, das Industriegebiet wächst, am Bahnhof ein großer Container-Umschlagplatz. Material und Arbeiter kommen meist aus Windhoek - so haben kaum mehr Leute aus Okahandja Arbeit. Natürlich macht man auch in Namibia die gleichen Fehler wie überall auf der Welt: vor die Stadt setzt man riesige Einkaufszentren und die Innenstädte veröden...
Die Grabanlage des Nationalhelden Samuel Maharero liegt etwas versteckt hinter einem Tennisplatz am Fluss. Samuel Maharero starb 1923 im Exil in Botswana und wurde anschließend mit großem Pomp in Okahandja beigesetzt. Jetzt macht das alles hier einen recht verwahrlosten Eindruck.
Es dauert eine Weile bis ich herausfinde an welcher Stelle Samuel Mahareros Haus gestanden hat. Es wurde bei den Ereignissen 1904 gesprengt, dort ist heute zwischen Bahnhof und der B1-Umgehungsstraße eine Straße, genauer gesagt eine Sackgasse seit Errichtung der Umgehung.
Die Omulonga-Herberge in der ich im letzten Jahr Quartier nahm gibt es nicht mehr - da sind jetzt Appartments drin.
In der früheren Polizeistation befindet sich heute die "Fritz Gaerdes Openbare Biblioteek" mit einem Computer-Kabinett.
Die ehemalige "Wagenbauerei und Schmiede Paetzelt":
Nach vier Tagen ziehe ich aus dem Hostel in Veddersdal aus, gehe lieber wieder auf Pad. Die Matron nimmt verwundert die Zimmermiete entgegen, auch Ihr Mann findet sich ein. Der war den Abend vorher angekommen, versuchte 50 Dollar "Vorschuß" von mir zu kriegen, ließ ihn aber abblitzen (ob seine Frau davon wußte?).
Ich bin noch nicht raus aus der Stadt da werde ich mal wieder fast umgenietet als ein verrückter Autofahrer aus dem Gegenverkehr überholt!
Da ich keine Lust habe bei diesem Verkehr auf dem Transkalahari-Highway zu fahren weiche ich lieber auf die gravel-road aus. Auf der D2180, dann der D2475 ist natürlich nicht mehr so leicht zu fahren wie auf der Teerpad, zumal Gegenwind ist. Bald habe ich wieder einen platten Reifen. Nicht nur daß diese gemeinen afrikanischen Dornen sogar doppelten Pannenschutz zu durchdringen in der Lage sind taugen auch die Schläuche die ich letztes Jahr in Okahandja kaufte nichts - die bestehen nicht aus Gummi sondern aus einem anderen, undefinierbaren Kunststoff (made in China) - der reagiert überhaupt nicht auf Gummilösung, da hält kein Flicken drauf. Zu allem Übel bohrt sich plötzlich aus der Seite des Hintereifens ein etwa 6-7 cm langer Draht. Kneife den ab, doch nach einiger Zeit passiert das erneut. Wenige hundert Meter dann der nächste Platten - der Draht hat sich nun nach innen gedreht und den Schlauch durchstochen. Knipse nochmal ca. 10-12 cm freiliegenden Draht ab, doch das hilft auch nur dreihundert Meter. Dieser ziemlich schwere Reifen - ein Schwalbe Marathon Plus Tour - gilt als sehr zuverlässig, dazu kommt daß der nach vielleicht 1.500 km noch nichtmal Profil verloren hat - doch was nützt das wenn der Draht reißt? So bleibt mir nichts weiter als meinen Ersatzreifen (auch von Schwalbe: light Black Jack folding LST limited slip technology) raus zu holen und den Marathon Plus zu entsorgen. Auf der Farm Nr. 170 "Okatjongeama" fülle ich die Wasserflaschen auf, muß dort allerdings nun vorn den Schlauch flicken. Das geht den ganzen Tag so weiter. Die Continental-Schläuche die ich mithabe taugen ebenfalls nichts, die neigen dazu daß der Ventilstutzen ausreißt - der ist nur irgendwie billig eingeklebt und sowas ist heutzutage nicht mehr reparabel. Am Abend am Abzweig zur D2112 dann der letzte Platten dieses Tages, ich glaube der Zwölfte! Stemme meinen ganzen Krempel über den Farmzaun und baue das Zelt neben einem Termitenhaufen. Da ich keinen weiteren einsatzfähigen Ersatzschlauch mehr habe entschließe ich mich am nächsten Tag auf der D2112 wieder zurück zur Hauptstraße zu fahren. An der Straße ein aufgegebenes Farmhaus - auch hier finde ich wieder mal eine Patronenhülse.
Nicht lange darauf dann wieder ein platter Reifen - das war nun mein letzter Schlauch. Jetzt heißt es warten, warten, warten im Schatten eines Baumes bis ein Wagen vorbei kommt und mich mit zum Transkalahari Highway mitnimmt. Zum Glück ist ein Windrad mit Wasserspeicher in der Nähe, sobald sich das Rad dreht ergießt sich ein Strahl herrlich kühlen, frischen Wassers ins Becken (siehe oben).
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