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Mit dem Roller nach Jerusalem...

Foto © by Burkhart Rüchel
Probe Fahren in Spandau Eiswerder

Mauszeiger auf Foto zeigt Bildtitel, Texte / Fotos / audios © Burkhart Rüchel
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Ein lustiges Roller-Video gibt es übrigens hier:

2010_02_20

Trotz Eis und Schnee endlich die Probefahrten mit 3 verschiedenen Rollern gemacht. Diese Tretroller / scooter / sidewalker / kickbikes sind echt leicht zu fahren, gar keine Umstellungsschwierigkeiten, jeder kommt praktisch sofort gut zurecht damit - egal ob jung oder alt (gerade ältere Menschen fühlen sich auf dem Fahrrad nicht mehr sicher beim Auf- und Absteigen, wohl auch wegen des Gleichgewichtssinnes - beim Roller fällt das alles weg), auch das Wechseln von einem Bein aufs andere ist kein Problem.
Jedenfalls wird es jetzt mit unserer geplanten Extremreise langsam ernst...
Spandau ist - jenseits der Hauptverkehrsadern - unbedingt sehenswert, gibt es doch nicht nur viel Natur und Wasser sondern überhaupt jede Menge zu entdecken - z.B. viel alte Industriearchitektur, die Zitadelle Spandau und das Umfeld der alten Festung...

2010_02_24 - Auswärtiges Amt

Wollte weiter nichts als offizielle Stellen über unser Vorhaben informieren und vielleicht im persönlichen Gespräch einige praktische Tips, möglicherweise Unterstützung etwa in logistischer Hinsicht, bestenfalls ein Empfehlungsschreiben bekommen.
So fahre ich durch Schneetreiben zum AA, schliesse das Fahrrad davor ab - da gucken die schon komisch, schicke mich an diesen riesigen Kasten zu betreten. Überall Überwachungskameras, die automatische Glastür öffnet sich in Zeitlupe (wohl Panzerglas), endlich drinnen finde ich mich sofort von 3 breitbeinig aufgebauten Polizisten sowie 3-4 anderen Sicherheitsbeamten flankiert. Ich muss die Jacke ausziehen und die Effekten abgeben (wie entwürdigend), alles kommt in eine abgeranzte graue Kiste und ab damit durch die Röntgenabteilung, nun gehe ich durch den Rahmendetektor an den Kalfaktoren vorbei - und erhalte dann doch gleich alles zurück. Bis zum Pförtner komme ich - doch da schickt man mich gleich wieder zurück zur "Information" - ein verlorener Glaskasten inmitten dieser Bahnhofshalle. Die Dame darin ist zwar freundlich und bemüht irgendwen zuständiges zu ermitteln - jedoch recht hilflos, meist geht noch nicht mal jemand ans Telefon, als dann irgendwann doch jemand erreichbar ist schüttelt sie während des Gesprächs nur dauernd mit dem Kopf (in der Zwischenzeit sehe ich verschiedene Angestellte chic zurechtgemacht, die Nasen keck gereckt und von der eignen Wichtigkeit zutiefst überzeugt durch die Gegend trippeln). Nach einer ganzen Weile erhalte ich immerhin eine email-Adresse an die ich mein Anliegen richten könne - und damit ist mein Besuch im Auswärtigen Amt auch schon beendet. Hinaus komme ich ohne grössere Schwierigkeiten, gelange knapp an den hauseigenen Wasserspielen vorbei zum Ausgang.
Wieder zu Hause formuliere ich also schriftlich mein Anliegen - und bereits nach wenigen Stunden erhalte ich die lakonische Antwort: "Das Auswärtige Amt hat leider keine Kapazitäten, Ihre Reise in logistischer Weise oder mit Empfehlungsschreiben zu unterstützen."

Fazit: Diesen Weg hätte ich mir echt sparen können - wie in jedem anderen Amt hat man auch hier wieder den Eindruck absoluter Bürgerferne (dabei finanzieren wir diesen ganzen Laden), sind sie wohl auch nur da sich selbst zu erhalten. Sicherheit und Abschirmung sowie Repräsentation scheinen denen am wichtigsten zu sein. Auch dieses abstruse Sicherheitsbestreben kann ich nicht nachvollziehen - wovor haben die solche Angst - ist es die Furcht vor dem eigenen Schatten ???

2010_02_25 - Botschaft Israel

Auch hier wollte ich nichts weiter als die offiziellen Stellen über unser Vorhaben informieren, vielleicht ein persönliches Gespräch und im besten Falle ein Empfehlungsschreiben.
Gut gelaunt fahre ich also mit öffentlichen Verkehrsmitteln raus nach Schmargendorf. Bereits im Vorfeld wird die Botschaft weiträumig gesichert, doch ich komme ungehindert an mehreren sehr aufmerksamen Herren (die ich mit "Schalom" grüsse) und deutschen Polizisten vorbei bis zum Haupteingang - aber auch nur bis dahin! Im gläsernen Windfang stehe ich unter Kameras und vor einer Spiegelglasscheibe hinter 2 älteren Damen, bald kommt der Postbote dazu. Klingeln an der Sprechanlage lässt immer nur ein "Moment!" hören. Nach einer ganzen Weile werden die Anliegen und die Pässe der Frauen entgegengenommen, der Postbote versucht seine Sendungen los zu werden - vergeblich, die Tür wird wieder verschlossen. Später erhalten die Frauen ihre Dokumente zurück, der Postmann ist inzwischen schon mächtig ungehalten hat er doch noch mehr zu tun den Tag - jedenfalls kenne er das schon. Irgendwann wird er immerhin eingelassen. Nun allein kann ich mich meinen Betrachtungen hingeben - es war der erste warme, sonnige Frühlingstag - mein Schatten harmoniert schön neben den Schatten hebräischer Buchstaben und dem einer Überwachungskamera an der grau-steinernen Wand. Obwohl das ein schönes Motiv ist mache ich besser kein Foto. Bald erscheint der Postbote wieder - und ich muss weiterhin warten. Nach exakt einer halben Stunde kommt nun jemand heraus und fragt mich: "Do you speak english?" Das habe ich nicht erwartet, trage mein Anliegen aber nun auf Englisch vor, übergebe mein in weiser Vorraussicht ins Englische übersetztes Konzept unserer geplanten Reise. Mit unbewegter Mine wird das überlesen, der Botschaftsmitarbeiter verschwindet wieder hinter seiner Tür, nun dauert es nicht mehr lange und er gibt mir ein Zettelchen mit einer Telefonnummer - dort würde man mir meine Fragen beantworten. Als ich dann schon fast auf der Strasse bin ruft er mir noch hinterher: "Have a nice day...", das nehme ich aber nicht mehr für bare Münze, auch dort anzurufen ist mir die Lust vergangen...

Fazit: Auch diesen Weg hätte ich mir sparen können. Das scheint eine geschlossene Gesellschaft zu sein! Ich kam mir vor wie der Mann vom Lande in einer Erzählung von Franz Kafka: "Die Parabel vom Türhüter".

2010_03_26 - Botschaft Syrische Arabische Republik

Meine erster Eindruck ist sehr positiv. Eine grosse Villa am Tiergarten, nur ein zurückhaltender Sicherheitsangestellter, ich komme ohne weiteres hinein. Drinnen ein richtiger Empfangsraum mit Publikumsverkehr, ein Angestellter hinter einem Schreibtisch nimmt die Anliegen entgegen, ich kann im Wartezimmer Platz nehmen, in syrischen Zeitungen blättern. Nach einer Weile erhalte ich die Visaanträge.
Pro Person sind 2 Visaanträge mit 2 Passbildern nötig. Ich beantrage je ein Transit-Visum mit einem Monat Gültigkeit (Juni), Einreise über Türkei, Ausreise Jordanien.

Lange Rede kurzer Sinn: Bekommen habe ich dann bloss Visa für 3 Tage innerhalb 01.06.-15.06. Das ist nun absolut nicht mit dem Roller zu schaffen.
Ein anderes Problem ist die Gültigkeitsdauer der Visa - sie gelten ab Antragsdatum! Das normale Einreisevisum wäre dann im Juni bereits abgelaufen gewesen (viertel Jahr gültig), so kamen nur Transitvisa mit halbem Jahr Gültigkeit in Frage.
Ich versuche dann nochmal mit dem Botschaftsmitarbeiter zu reden (dem "Türhüter" dort). Hatte nach meinen Erlebnissen im Ausw. Amt und der Botschaft Israels diesmal zuerst nichts von der Roller-Reise nach Jerusalem erwähnt. Ich mache darauf aufmerksam dass es uns mit dem Roller unmöglich ist dieses Land zu durchqueren, die Antwort darauf: das wäre meine Schuld dass ich Visa für nur 3 Tage bekommen habe, und: ich solle neue Anträge stellen! Dafür war ich insgesamt 5 Mal auf der Botschaft!
Das habe ich mir dann erspart, abgesehen davon dass es aus Zeitgründen nicht mehr möglich war sondern es absehbar ist wenn ich neue Anträge stelle mit den gleichen Angaben die ich beim ersten Mal bereits machte - was gibt mir die Garantie dass ich nicht wieder bloss 3-Tage-Visa bekomme???
Da ich am "Türhüter" nicht vorbei komme stelle ich hinterher via email an die Botschaft die ganze Angelegenheit noch einmal ausführlich dar - und bekomme nie eine Antwort!

Wenn so die arabische Gastfreundschaft aussieht sollte man wohl besser darauf verzichten. Wer weiss von wievielen Leuten die Visa-Gebühren kassieren - und kaum einer reist letztendlich ein...

2010_03_18

Heute holte ich diesen schwarzen Roller beim Händler in Spandau/Haselhorst - 450 Eurosen hat mich das Teil gekostet. Bin direkt nach Hause damit gefahren die ca. 15 km - ich glaube ich war deutlich schneller als mit Öffentlichen und 2x Umsteigen...
So komme ich unter anderem an der Gedenkstätte Plötzensee vorbei. Schon im Vorfeld weisen die Strassennamen auf die Attentäter vom Staatsstreich 20. Juli 1944 hin - das erinnert mich an meinen Einsatz im Herbst 2007 bei der Stauffenberg-Verfilmung mit Tom Cruise: "Walküre" / "Valkyrie" - wider Erwarten ein guter Film geworden, jenseits von hollywoodschen Rührschinken nach Rezeptbuch...

Foto © by Burkhart Rüchel

Gedenkstätte für die Verschwörer des 20. Juli 1944, Berlin Plötzensee

Hatte den Hersteller dieser Roller kontaktiert ob er - wenn wir schon 2 Roller bei dem kaufen - uns nicht wenigstens einen sponsert (oder teilsponsert). Schliesslich machen wir u.a. 4-6 Monate, 24 Stunden täglich - quasi rund um die Uhr - europaweit Werbung für ihn. Es kam noch nicht mal eine Absage! Nun werden wir jeden Hinweis auf den Hersteller entfernen, geben keinerlei Auskünfte - und wenn wir ganz böse sind sagen wir: das ist eine Produkt-Kopie aus China...
Überhaupt hat sich der ganze Aufwand der Bemühung um Sponsoren nicht gelohnt, auch dies hätte ich mir echt sparen können. Kontaktierte etwa 40 Unternehmen, Organisationen und Institutionen (hier etwa die Liste in alphabetischer Reihenfolge: ADFC, Adidas, Aldi, Busch und Müller, Camp4, Canon, Deutsch Israelische Gesellschaft, Dominikaner Orden, Franziskaner Orden, Globetrotter, Goethe Institut, Ilford Film, Jesuiten Orden, Johanniter Orden, Leica, Kodak, Malteser Orden, Media Markt, Medion, Nike, Nikon, Nokia, Puma, Roller Hersteller, Ringfoto-Voigtländer, Samsung, Saturn, Sigma Sport, Sony Ericson, Deutsche Telekom, Weber...) - je grösser der Verein desto weniger Resonanz! Das sind teilweise Unternehmen mit Millionen- wenn nicht gar Milliarden-Umsätzen - man darf nicht vergessen dass die ausschliesslich mit dem Geld ihrer Kunden so gross geworden sind, ohne Ende Profit gemacht haben - da ist es doch nur recht und billig wenn die einen minimalen Teil auch mal zurückgeben! Einige haben immerhin nett abgesagt, jedoch die meisten schicken noch nicht mal eine Absage per email...

Besorge in den nächsten Tagen die letzte Ausrüstung, nehme noch einige Umbauten am Roller vor, fahre schon mal bischen damit durch die Gegend - und Donnerstag (25.03.) gehts los, schüttele ich den Staub Berlins von den Füssen...

2010_03_25 - Donnerstag, Reisetag 001

In den letzten Tagen testete ich die neue Kamera.
Nach einer kurzen Nacht (war den Tag vorher ein letztes Mal vor der Reise Blut-Plasma spenden, baute den Abend lange am abschliessbaren Gepäckfach: ein britischer Benzinkanister aus dem II. Weltkrieg vom "War Department" 1943, der war sowieso schon mehrfach durchrostet) dreiviertel Sieben Start in 10405 Berlin, den Prenzlauer Berg rollere ich ziemlich fix hinunter, kurz nach Sieben bin ich am Brandenburger Tor - dort warten schon Ingo und Jürgen (der will nächstes Jahr zu Fuss nach Jerusalem pilgern) um mich zu verabschieden. Ingo macht dort die beiden Fotos, ich gebe ihm gleich einen Teil meines Gepäcks wieder mit zurück. Wir setzen den Fahrradcomputer in Betrieb, schwatzen noch eine Weile - und kurz nach Acht fahre ich durchs Tor ab. Kurz dahinter mache ich die ersten Fotos - in den Panzertürmen am Sowjetischen Ehrenmal nisten immer noch die Spatzen - wer weiss in wievielter Generation - fliegen durch die Kanonenmündungen ein und aus...
Am Messedamm kehre ich noch schnell auf Kaffee und Kuchen beim Bäcker ein, dann gehts weiter neben der Avus Richtung Potsdam. Am Grunewald fällt mir ein: ich habe meine Rückentasche - u.a. das netbook drin - vor dem Bäcker stehen lassen! Man kann sich denken wie ich zurückhetze, ich erinnere mich dass da auch unsere Pässe mit drin sind. Von weitem sehe ich schon - die Tasche steht nicht mehr bei den Stühlen vor dem Laden - sollte hier die Reise schon ihr Ende finden? Nun bleibt nur die Hoffnung dass jemand die Tasche drinnen abgegeben hat. Als ich da rein komme sehe ich an der Reaktion der Betreiberin dass die Tasche da ist! Mir fällt ein ganzer Geröllhaufen Steine vom Herzen. Es gibt also doch noch ehrliche Menschen!
Nach diesem Schreck fahre ich also wieder Richtung Grunewald - auf dem Kronprinzessinnenweg (hier hab ich mal die Kamera hingestellt und ein kleines Filmchen gedreht vom Rollern) kommt man - wenn man den Autobahnlärm ignoriert (stecke mir immer Zellstoff in das betroffene Ohr) - ganz gut voran. Irgendwo raschelt es nebenan im Laub - da laufen munter die "Drei kleinen Schweinchen". Weit und breit ist keine Bache zu sehen (sollen ja sehr gefährlich sein). Zutraulich kommen sie munter quiekend bis fast an mich heran. Ob die ihre Mutter wiedergefunden haben?
Über Wannsee, Kohlhasenbrück (siehe Michael Kohlhas?) geht es bis Potsdam, dort am Ortsausgang nehme ich bei einem Baustellen-Imbiss (wird von einer Kasachin betrieben mit der ich mich bischen unterhielt) ein frühes Mittagessen ein. Um Michendorf treffe ich den Weltreisenden Italo Benedetti - der ist zu Fuss voll ausgerüstet mit netbook, GPS-Navigation, Foto- (ich zeige ihm erst mal den Selbstauslöser) und Filmkamera unterwegs nach Moskau und zurück nach Italien! In Jerusalem war der natürlich auch schon mal. Leider spricht er weder deutsch noch englisch, verständigen uns so gut es geht, irgendwie. Auf Wagen und Rucksack hat er Solar-Folien befestigt - damit lädt er unterwegs seine Geräte auf! Diese Art sich selbst vor den eignen Karren zu spannen muss ja sehr mühselig sein, mir wäre das eher nichts, würde wenn ich mich schon unbedingt zu Fuss zu solcher Tour aufmache eher alles auf das Allernotwendigste beschränken. Aber da gehen die Meinungen sicher auseinander - der eine braucht eben mehr, der andere weniger.
Weiter geht es über Beelitz (hinter Reesdorf mache ich im Wald 2 Stunden Pause von denen ich anderthalb verschlafe) und Brück, am Abend schlage ich am Waldrand kurz hinter Eschholz mein Nachtlager auf. Mein Sommerschlafsack ist zwar extrem klein und leicht jedoch kann man bei Mondschein durchschauen - entsprechend kalt ist die Nacht. Das Zelt weihe ich noch nicht ein (überhaupt mein erstes eigenes Zelt - hatte ich bisher nie für nötig gehalten!). So scheint der Mond über mir, die Vögel singen ihr Abendlied.
Tachometerstand 0084 km.

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2010_03_26 - Freitag, Reisetag 002

Platzierte mich wie üblich gen Osten - so weckt und wärmt einen nicht nur die aufgehende Sonne, die Sachen trocknen viel schneller vom Tau. Habe die Nacht eher schlecht zugebracht, viele Krämpfe gehabt von der Tortour am Vortag, koche Tee zum Frühstück, packe bald alles zusammen und schwinge mich kurz nach 8.oo auf den Roller. Es fährt sich natürlich nicht mehr so leicht, es ist den Vormittag über eine ziemliche Quälerei, doch im Laufe des Tages geht es immer besser. Im Imbiss Klein Glien stärke ich mich mit Kaffee, lade dabei den Kamera-Akku auf, erfahre u.a. einiges zur Ortsgeschichte. So war dort in der Gegend (1813 Schlacht bei Hagelberg) (siehe auch Dennewitz und Gross Beeren) eine der grossen Schlachten der verbündeten Preussen und Russen gegen Napoleons Truppen - da wären seinerzeit knapp 22ooo Mann beteiligt gewesen, da es an dem Nachmittag zu regnen begann wurde das Pulver nass und keine Flinte ging mehr - so sind die Soldaten mit Kolben und Bajonetten aufeinander losgegangen! Das Gemetzel muss man sich mal vorstellen...
Über Wiesenburg (Foto: Bahnhof Gleisrest als Denkmal vergangener Mobilität), Jeber Bergfrieden - da besteige und fotografiere ich einen der letzten Schneehaufen, Hundeluft nach Rosslau - da bin ich schon an der Elbe (erstes Brückenfoto) und an der Mulde (zweites Brückenfoto)! Bis Dessau (Foto: Feuerwächter im Supermarkt) wo ich gegen 17.oo ankomme ist es nur noch ein Katzensprung, als ich sehe dass es bis Halle (da wollte ich erst einen Tag später bei meiner Schwesters Familie Station machen) dann nur noch etwa 40 km sind denke ich: die schaffe ich nun auch noch, rufe dort an und avisiere mich für 20.oo - 21.oo. Ab Tornau gehts los mit Gegenwind, bei Zörbig beginnt es dunkel zu werden, in Quetzgölsdorf bin ich dann so fertig dass mir die Kniee zittern und ich mich eine Weile in eine Bushaltestelle lege, da ist natürlich keine Scheibe mehr drin und der Wind pfeift hindurch. Bald fahre ich weiter, der Gegenwind wird böig und wächst sich zum Orkan aus, es ist kaum möglich gegen an zu schieben, bald beginnt es dazu noch heftigst zu regnen und ich bin schnell völlig durchgeweicht und kalt....

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2010_03_27 - Samstag, Reisetag 003

Früh in Halle Reideburg bei der Familie meiner Schwester schreibe ich am Tour-Buch während alle anderen noch schlafen. Die Fotos werden auf das netbook überspielt, später bearbeitet und online gestellt.
Als ich gestern abend nach 21.oo hier ankam war ich völlig ausgebrannt, mehr tot als lebendig! Hatte nicht gedacht dass ich am zweiten Tag mehr schaffen werde als am ersten, das Rollern vormittags ging ja nicht so gut, dachte wenn ich 50-70 km schaffe den Tag reicht es auch, zumal ich für die Strecke Berlin-Halle 3 Tage eingeplant hatte. Wieder Erwarten kam ich dann doch ganz gut voran, die Schmerzen und Verspannungen vom Vortage vergingen, irgendwann am späten Nachmittag war ich schon in Dessau. Und als ich sah dass es nur noch etwa 40 km bis Reideburg sind dachte ich: die schaffe ich auch noch. Diese 40 km hatten es dann aber echt in sich!
Ab Tornau begann starker Gegenwind, als es später dunkel war sah ich über Landsberg das Wetterleuchten eines mächtigen Gewitters, nicht lange darauf wurde aus dem Gegenwind ein kleiner Orkan, es begann heftigst zu regnen. Ich kam kaum noch gegen an geschoben, war bald total durchgeweicht und ausgekühlt, quälte mich Meter um Meter vorwärts. Die Telefon-Navigation ersparte mir bei dem Wetter die Karte zu benutzen - lenkte mich dafür aber auf die Autobahn die ich 500 Meter weiter überqueren musste! Was nun? Ein Betonweg nebenher liess mich hoffen zur nächsten Abfahrt zu gelangen, endete jedoch nach ca. 150 Metern. Ich versuchte in einer Träcker-Spur weiterzukommen, unmöglich, dauernd kommt das Hinterrad hoch während sich das vordere eingräbt oder querstellt, es wurde eine einzige Schlammschlacht. Also mit viel Mühe wieder zurück auf den Betonweg. Von seinem Ende führte ein Feldweg weiter - ich schob durch Regen und Gegenwind die Karre wieder von der Autobahn Bitterfeld-Halle weg, bin längst am Ende meiner Kräfte. Gelange irgendwann auf die Strasse die ich eigentlich suche (die überquert die Autobahn bei Peissen), nun ist es nicht mehr allzu weit, zitternd vor Erschöpfung und Kälte schaffe ich die letzten paar Kilometer und erreiche das Haus mit Müh und Not, schleppe den Roller in den Keller, lege mich in die heisse Badewanne, trinke dazu ein heisses Schwarzbier. Irgendwann kommen die ersten Lebensgeister langsam zurück...
Nach einer herrlichen, bequemen warmen Nacht in richtigem Bett bin ich der erste der munter ist, hole Brötchen, schaue auf den Fahrradcomputer - der zeigt 0195 km an. Da habe ich mich also am zweiten Tage mit dem Roller 111 km weit bewegt! Mache sowas nicht wieder, ab Erfurt wird es ja eher eine geruhsame Reise wie geplant, insofern sehe ich die Strecke bis Erfurt auch als Herausforderung an.
Dieser Tag wird geruhsam verbracht und dient der Rekonvaleszenz, wir machen mit dem PKW einen Ausflug zum Petersberg und sehen uns die Stiftkirche an - siehe: "Strasse der Romanik", da liegt das Geschlecht der Wettiner begraben. In der Gegend ist gerade Krötenwanderung und Paarungszeit. Zurück bei meiner Schwester säubere ich den Roller von dem ganzen inzwischen fast getrockneten Schlamm (Bremsen und Kotflügel sind so zugesetzt dass sich kaum noch die Räder drehen). Den grössten Teil des Abends und der Nacht sitze ich am Tour-Buch. Da ist auch noch nicht alles optimal, habe aber auf meiner nächsten Station in Thüringen wohl mehr Zeit dazu. Morgen geht es weiter nach Erfurt, das sind bloss noch etwa 120 km, ich hoffe dass mich nicht doch noch der Ehrgeiz packt die an einem Tag zu reissen, bin dort erst für den 29.03. avisiert.

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2010_03_28 - Sonntag, Reisetag 004

Es war noch einiges zu erledigen den Vormittag, komme so erst viertel nach 12 von Halle-Reideburg los. In Halle knipse ich paar Fotos, sehe auf dem Markt an die Strassenbahnhaltestelle ein überausgestattetes MTB gelehnt mit vielen Scheinwerfern, Alarmanlage, Radio, CB-Funk, Navigationsgerät und ich weiss nicht was noch alles. Meinen Roller stelle ich dahinter, weit und breit niemand zu sehen der dazu passen könnte. Nach einer Weile frage ich einen kleinen, unauffälligen Mann in der Haltestelle wem denn dieses Schlachtschiff gehört - da war der das selbst. Mit diesem Monster-Fahrrad hat er viele grosse, auch internationale Touren gemacht! Sicher kennen den einige in der Region...
Lange will ich mich nun nicht mehr in Halle aufhalten, als ich Richtung Neustadt die Saale überquere fällt mir gleich das herrliche, alte Lied ein dass ich noch aus Kindertagen kenne: Melodie

An der Saale hellem Strande
stehen Burgen stolz und kühn;
ihre Dächer sind zerfallen
und der Wind streicht durch die Hallen,
Wolken ziehen drüber hin.

Zwar die Ritter sind verschwunden,
nimmer klingen Speer und Schild:
Doch dem Wandersmann erscheinen
in den altbemoosten Steinen
oft Gestalten zart und mild.

Droben winken holde Augen,
freundlich lacht manch roter Mund:
Wandrer schaut wohl in die Ferne,
schaut in holder Augen Sterne,
Herz ist heiter und gesund.

Und der Wandrer zieht von dannen,
wenn die Abschiedsstunde ruft;
und er singet Abschiedslieder,
Lebewohl tönt ihm hernieder,
Tücher wehen in der Luft.

Vor Delitz am Berge gerate ich mitten auf dem Acker wieder mal in einen heftigen Regenguss, nirgendwo eine Möglichkeit zum Unterstellen. Bis Bad Lauchstädt bin ich wieder trocken, besuche dort die Grabstätte meiner Ahnen, sehe mir an was aus dem ehemaligen Hause der Familie geworden ist. Es schien damals alles viel grösser meint man. Vor allem der Dialekt der Gegend erinnert mich sehr an meine Kindheit, stammt doch meine Mutter aus Sachsen-Anhalt, haben wir einen ganzen Teil unserer Ferien bei der lieben Grossmutter in Bad Lauchstädt verbringen dürfen...
Vor Milzau ist die Erde weiträumig aufgerissen - da wird mit grossem technischen Aufwand und EU-Fördermitteln mal wieder eine riesige Autobahn mitten durch die Landschaft verbrochen (Foto: David versus Goliath - Roller gegen Baumaschine). Verschiedenen Abschnitten dieses Projektes Erfurt - Leipzig werde ich noch mehrfach begegnen!
An der Bushaltestelle in Wünsch lese ich folgende Parolen: "BRD heisst das System - morgen wird es untergehn" und "Antifa ihr könnt uns mal!".
Am östlichen Waldrand vor Jüdendorf baue ich an diesem Abend das erste Mal mein kleines neues Zelt ganz fix auf, die Tagesstrecke waren geruhsame 41 km / 0236 km Gesamtstrecke. Nach dem Abendbrot koche ich noch Tee, schaue die Fotos vom Tage an, spiele bischen Mundharmonika, höre vor dem Einschlafen Radio und Wetterbericht. Irgendwann fängt es an zu regnen.

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2010_03_29 - Montag, Reisetag 004

Es regnet den halben Vormittag, mag kaum zum Pinkeln aus dem Zelt kriechen, schlafe möglichst lange. Als es dann nur noch nieselt stehe ich doch auf, fahre gegen 11.oo weiter. Den grössten Teil des Tages bleibt es bei Nieselregen, ausserdem steter Gegenwind - da heisst es: Marschieren und den Roller gegenan schieben. In Steigra rolle ich sitzend sehr rasant die Serpentinen zur Unstrut hinunter und erreiche 47,3 km/h - 50 dürfte ich fahren!
In Karsdorf überquere ich unspektakulär die Unstrut (ein Stück weiter westlich wurde vor einigen Jahren die Himmelsscheibe von Nebra) gefunden.
Beim Netto-Back in Wetzendorf gönne ich mir Kaffee und Kuchen, schiebe bei Wennungen den ewig langen Anstieg vom Unstruttal hoch, natürlich ist hier auch wieder nur starker Gegenwind. Weiter geht es über Altenroda, Saubach, Steinburg, Marienroda nach Herrengossserstädt wo es noch einmal eine lange Abfahrt gibt. Ich erreiche sagenhafte 55 km/h! Später in Buttstädt (da ist gerade Circus) stärke ich mich diesmal beim Lidl-Back, die Kamera ist völlig beschlagen. In Buttstädt entstehen einige Fotos vom Marktplatz mit der Michaeliskirche, wie ich später erfahre gibt es hier noch vieles mehr zu sehen, aber das werde ich wohl beim nächsten Mal nachholen müssen...
In Schwerstedt mache ich 17.45 in der orangen Bushaltestelle eine kurze Pause, schlinge eine Büchse kalten Linseneintopf herunter, rufe in Erfurt an und frage Ilse ob mich Wolfram nicht abholt, mir entgegen kommen mag mit seinem Roller (der ist zu dem Zeitpunkt gar nicht zu Hause). Bis Erfurt ist es nun nicht mehr weit, meist geht es jetzt bergab - Berlstedt, Ballstedt, Ollendorf, Grossmölsen - und bei Kerspleben sehe ich Wolfram mir entgegen rollern! Seine ersten Worte: "Du musst doch wohl verrückt sein!" Die letzten Kilometer rollern wir gemeinsam, sind gegen 20.15 zu Hause. Tageskilometer / Gesamtstrecke: 74 / 0310 km.
Man kann sich vorstellen wie ich ein heisses Bad geniesse, endlich rasieren und man sieht wieder wie ein Mensch aus - und nicht mehr wie ein Strauchdieb. Ich schlafe herrlich warm in richtigem Bett im ehemaligen Kinderzimmer....

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2010_03_30 - Dienstag

Bei meinen verschiedenen Fahrten durch Erfurt habe ich natürlich die Kamera dabei: Graffiti, ehemal. Gasthof zum Schwarzen Ross, auf dem Domplatz am Thüringer Rostbratwurst-Stand die Erfurter Spezialeinheit - ich frage die was die sind: BFE = "Beweissicherungs- und Festnahme Einheit". Im "grössten Fahrradhaus Thüringens" in der Paul-Schäfer-Strasse frage ich vergebens nach ob man die Lenkergriffe die ich für Wolfram besorgen will (und die dann später überflüssig sein werden) nicht sponsern wolle. Zurück im Zentrum stelle ich den Roller an der Krämer-Brücke an die Gera und schrubbe mal wieder jede Menge Acker-Deck herunter. Das Rollern geht nun ohne Gepäck so unbeschwert dass ich manchmal fast meine vorne abzuheben...

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2010_03_31 - Mittwoch

Wieder ein paar Impressionen von Erfurt. Im Andreasviertel hat sich vieles verändert seit der Wende, ich erinnere mich wie wir 1989 hier gedreht haben (auf 35mm Film, seinerzeit war ich Kameraassistent im DEFA-Dokumentarfilm-Studio), da standen hier nur noch wenige vereinzelte Ruinen...
Wie überall fallen mir auch hier die vielen Frauen mit Köter auf, gibt es die üblichen Tattoo-Läden (so kann jeder Dorf-Depp eine "eigene Identität" vorgeben), Nagel-Studios (nichts in der Birne dafür schic lackierte Fingernagelbildchen), ein Grosseltern-Vermittlungsbüro, ein Frauenzentrum (auch hier sind mit Sicherheit wieder die Männer Schuld an der eignen Blödheit). Den Domplatz hat man gerade zum Rummelplatz gemacht, ich sehe mir in der Waagegasse die Alte Synagoge an, ausgestellt ist u.a. ein bedeutender, sagenhafter Schatzfund. Wolfram wird mir später die Geschichte dazu erzählen, die ist mal wieder echt beispielhaft:

Nachdem das mittelalterliche Andreasviertel von den "Kommunisten" verfallen lassen wurde und so Lücke an Lücke war wurde irgendwann nach der Wende nach und nach einiges wieder aufgebaut. In einer Baugrube soll der erste Spatenstich von den nun neuen hohen Herren medienwirksam vorgenommen werden. Damit die Obermuckies ihre teure Garderobe nicht schmutzig machen soll ein Arbeiter eine Treppe bauen - dabei findet er diesen Schatz! Was passiert? Obwohl die Bonzen sich wie üblich nicht die Hände schmutzig machten schmücken die sich nun mit dieser Entdeckung - und der Arbeiter wird nie auch nur mehr irgendwo erwähnt...

Mittlerweile sind meine Schuhe eingelaufen und drücken kaum noch, die Blasen verheilen langsam. Nachts habe ich dann noch Lust unter Leute zu gehen, irgendwo einzukehren, sitze eine Weile im "Steinhaus", bekomme jedoch bald Bauchschmerzen, keine Bedienung erscheint und ich ziehe weiter. Obwohl Erfurt Landeshauptstadt werden dort anscheinend gegen 23.oo die Bürgersteige hochgeklappt. Wo ich in Kneipen reinschaue vergeht es mir eher - überall nur Arrivierte, ich irre eine ganze Weile durch die Altstadt die vor allem von trunkenen, desorientierten Jugendlichen beherrscht wird - meist zerschmeissen die krakeelend ihre leeren Flaschen und pissen in die Rabatten, da mag ich mich nicht anschliessen, hole mir in einem Pizza-Laden zwei Bier die ich dann im Quartier trinke...

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2010_04_01 - Donnerstag

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Auf den Erfurter Petersberg steige ich noch (Zitadelle, Peterskirche), sehe mir die Ausstellung zur Geschichte der Garnision an und unterhalte mich lange mit dem Museumsführer. Spätnachmittag fahre ich per Mitfahrgelegenheit in gut 3 Stunden zurück nach Berlin (schon irre wie man mit dem Auto an Stellen vorbei fliegt an denen man sich mühsam mit dem Roller vorbeiquälte)! Ich mochte in den letzten Tagen nicht über Dinge schreiben die vielleicht noch in der Schwebe sind: Wolfram hat bei der erstbesten Gelegenheit, bei der ersten lapidaren Meinungsverschiedenheit ein Drama draus gemacht (wo gibts das schon dass zweie immer einer Meinung sind) und die Teilnahme an seiner Tour definitiv abgesagt - und das vor dem eigentlichen Start! Die ganze Sache ist aus meiner Sicht völlig grotesk, eine Farce - und ich dachte noch das renkt sich wieder ein. Vielleicht sind es doch bloss die 30 Jahre Altersunterschied, oder er bekam Angst vor der eigenen Courage, ich glaube aber dass noch was anderes dahinter steckt, dazu war was er alles vorbrachte zu widersprüchlich.
Ich sehe mich nach einem Ersatzmann um, Wolfram würde seinen Roller hergeben - so sieht der wenigstens Jerusalem! Hans hatte schon im Vorfeld Interesse, vielleicht wird es was mit ihm. Alleine habe ich keine Lust eine "Pilgerreise in Stellvertretung" zu machen, habe selbst ganz andere Ambitionen, Lebensvorstellungen und Ziele. Der Reisepass-Antrag für Hans dauert eine Weile, dann erfolgt vielleicht ein Neustart. Oder ich mache was völlig anderes und diese Sache hier ist - leider - erledigt...

Also warten wir hier an dieser Stelle alle erstmal gemeinsam ab - sobald sich etwas neues ergibt melde ich mich wieder !

Notfalls gibt es ein paar aktuelle Fotos aus Mauerpark und Mauersegler, bis Ostermontag bleibe ich auf alle Fälle in Berlin...

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