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Burkhart Rüchel

(Mauszeiger auf Bild zeigt Bildtitel)

VEB Berlin-Chemie (Juli 2013)

ehemaliger Produktionsstandort in Berlin-Adlershof, Glienicker Weg 125, Koordinaten


Geschichte:

Johannes Kahlbaum übernahm 1879 von seinem Vater Wilhelm Kahlbaum (1822-1894) das von dessen Vater Carl August Ferdinand Kahlbaum (1794-1872) als "Spritreinigungsanstalt und Likörfabrik" 1818 in der Berliner Münzstraße gegründete Unternehmen Chemische Fabrik C.A.F. Kahlbaum. Produziert wurden in einer zweiten, 1870 gegründeten Fabrik in der Schlesischen Straße vor allem Industriechemikalien. Ab

• 1884 erfolgte die Verlegung der "Chemisch-Pharmazeutischen Fabrik" nach Adlershof.
• 1904 bis 1906 ließ Johannes Kahlbaum die Gebäude am Adlergestell/Glieniecker Weg nach Plänen des Architekten Max Jacob errichten. Die Bauausführung oblag Albert Pförtner.
• 1917/1918 wurde die Feldmunitionsanstalt eingerichtet und täglich bis zu 28.000 Gelbkreuz-Gasgranaten des Kalibers 7,7 cm produziert. Auch im Werk Adlershof gab es unzählige Unfälle mit dem Kampfstoff LoSt (Lommel-Steinkopf).
• 1922 erwirbt die Oberschlesische Kokswerke und Chemische Fabriken AG die C.A.F. Kahlbaum Chemische Fabriken GmbH.
• 1927 erfolgt die Fusion mit dem Unternehmen Schering, die Adlershofer Chemiefabrik firmiert bis 1936 als Schering-Kahlbaum AG, ab 1937 dann als Schering AG. Produziert werden vor allem Pharmazeutika und Labor-Chemikalien.
• 1946 wird das Werk unter Sequester gestellt.
• 1948 erfolgt durch die SMAD (Sowjetische Militäradministration in Deutschland) die Trennung von der Westberliner Schering AG, das Adlershofer Werk firmiert nun als Schering AG Adlershof und wird unter Treuhandverwaltung gestellt.
• 1949 wird die Fabrik in Volkseigentum überführt und nennt sich ab jetzt Schering Adlershof und ist der VVB Pharma (Halle/Saale) unterstellt.
• 1952 wird die Terrasit GmbH in Treuhand (Walddrehna) eingegliedert.
• 1956 Umbenennung in VEB Berlin-Chemie.
• 1961 Eingliederung des VEB Beropharm (Temmler Werke, Berlin-Johannisthal) sowie der Firma Gertrud Kussack (Berlin).
• 1967 Eingliederung des VEB Chemisches Werk Grünau (Berlin).
• 1976 Übernahme des VEB Carmolwerk Rheinsberg.
• 1979 wird Berlin-Chemie Teil des VEB Pharmazeutisches Kombinat Germed Dresden.
• 1990: das Unternehmen firmiert wieder als Berlin-Chemie AG und wird von der Menarini-Gruppe (Florenz/Italien) übernommen.

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Im Herbst 2015 traf ich mich mit einem früheren Mitarbeiter der die Nutzung der verschiedenen Gebäude und Produktionsanlagen im Zeitraum zwischen etwa 1955 und 1990 benannte. Somit war ich in der Lage einen interaktiven Lageplan von Berlin-Chemie zu erstellen.

Hier nun eine kleine Bildauswahl des aufgegebenen Adlershofer Betriebsteils. Weitere Bilddokumentationen vorhanden:

Betriebsteil Johannisthal: ehemalige Temmler-Werke (Produzent u.a. von Pervitin
Tanklager des VEB Bärensiegel (neben dem Gelände von Berlin-Chemie)
• Reste von einem bis 1945 dort ebenfalls vorhanden gewesenen SS- und Polizeilager (Areal wurde mit Errichtung der Bahnschleife größtenteils überbaut)

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Hier einige Dokumente:

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