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mit Auto, Eisenbahn und Fahrrad durchs ehemalige Deutsch OstafrikaSeite I
Mauszeiger auf Bild zeigt Bildtitel, fett gedruckte Wörter sind meist weiterführende links. * * * Ursprünglich als eine 7-wöchige Recherche-Reise "auf den Spuren der deutschen Schutztruppe im Ersten Weltkrieg im früheren Deutsch Ostafrika" geplant trennte ich mich nach 2 Wochen von meinen Reisepartnern. Unsere Ansichten, Vorstellungen und Ambitionen waren einfach zu unterschiedlich, auf Einzelheiten mag ich hier nicht weiter eingehen. Dieses Mal gibt es keinen chronologischen Reisebericht. Insgesamt entstanden ungefähr 11.500 Fotos. Das Material hier ist nach Orten und Themen geordnet. Wie viele wissen ist es in Tanzania, wohl aufgrund längst überholter Sicherheitsvorstellungen - die ostdeutsche Staatssicherheit schulte damals den tanzanischen Geheimdienst der offensichtlich auf dem Niveau von vor 1989 stehen geblieben ist - sehr schwer zu fotografieren. Gerade bei öffentlichen Gebäuden werden diese Verbote meist rigoros durchgesetzt, macht man schnell Bekanntschaft mit den entsprechenden Sicherheitskräften. So verbrachte ich in Morogoro insgesamt 8 Stunden in zwei verschiedenen Polizei-Dienststellen! Trotzdem entstanden teilweise seltene Aufnahmen die mit Sicherheit einzigartig sind - so etwa von der früheren deutschen Boma in der Landeshauptstadt Dodoma, heute Sitz der Garde des Premierministers... Da es ja leider mit den "Spuren der deutschen Schutztruppe" nichts geworden ist habe ich mich mehr mit der Eisenbahngeschichte Tanzanias beschäftigt. Hauptsächlich dokumentierte ich Bahnhöfe und -Einrichtungen der ostafrikanischen Zentralbahn Daressalaam-Kigoma, außerdem der Linie Tabora-Mwanza. In Daressalaam noch ein kleines Stück der von Chinesen erbauten Tazara-Bahn. Nach meiner Rückkehr nach Berlin erwartete mich zu Hause neben einem kapitalen Wasserschaden (das ist sicherlich nicht nur in Berlin bekannte Praxis Mieter rauszugraulen) noch eine Räumungsklage infolge dessen ich gezwungen bin mir eine neue Wohnung zu suchen. Es wird also eine Weile dauern bis dieser Beitrag hier fertig wird...
Daressalaam ist heute eine moderne Großstadt mit nur noch wenig altem Baubestand. Neben mehreren Gebäuden aus der deutschen Kolonialzeit, vor allem frühere administrative sowie Funktions- und Repräsentationsbauten wurde vor allem in den 1930er Jahren vieles abgerissen und neu bebaut, ebenso in den 1950ern. Im Zentrum bestimmen natürlich moderne Hochhäuser in Stahl/Glas/Beton das Stadtbild.
Historische Gebäude im Stadtbild, meist aus den 1930-50er Jahren:
Der Europäer-Friedhof am Indischen Ozean wurde vor etwa 20 Jahren verlegt, dort befindet sich heute ein Golfplatz. Nur die beiden Pfeiler - der ehemalige Eingang - stehen noch.
früherer Gouverneurs-Palast:
Der im Ersten Weltkrieg von britischen Kriegsschiffen zerstörte Gouverneurspalast wurde abgerissen und an seiner Stelle dieser Gebäudekomplex von den britischen Eroberern errichtet:
früheres kaiserliches Bezirksamt:
früheres kaiserliches Zollamt:
protestantische, evangelische Kirche:
früheres Kriegerdenkmal gegenüber der protestantischen, evangelischen Kirche: Alle Inschriften, jeder Hinweis daß es sich hier um ein Kriegerdenkmal handelt wurden entfernt.
Katholische Kirche St. Joseph (Benediktiner St. Ottilien):
Katholische Mission der Weissen Väter:
Hafen:
frühere deutsche Landes-Kultur-Abteilung, heute Sitz der Weltgesundheitsorganisation WHO in Tanzania:
Askari-Ehrenmal: Dieses Denkmal ist nicht den deutschen Askari die Deutsch Ostafrika 1914-18 gegen die britischen Invasionstruppen verteidigten sondern den in britischen Diensten gestandenen Askari gewidmet die bei der Eroberung Deutsch Ostafrikas halfen. Ein typisches Sieger-Denkmal also. Ursprünglich soll auf diesem Platz das Hermann von Wissmann - Denkmal gestanden haben. Dieses wurde nach seiner Entfernung in Hamburg aufgestellt und später von deutschen linken Landesverrätern vom Sockel gestoßen...
Kleiner Platz am Askari-Denkmal, Ecke Makunganya Street / Samora Avenue: Anhand der alten, herumliegenden Steine dachte ich eigentlich daß früher hier irgendein Denkmal oder ähnliches stand, doch auf historischen Fotos sieht man daß sich hier nur eine Tankstelle befand.
Bahnhof der Tanzania Railways Limited, ostafrikanische Zentralbahn: (mehr Details zur Eisenbahn hier)
Eisenbahn-Werkstätten TRL:
Eisenbahn-Anlagen TRL:
Weitere historische Aufnahmen aus der deutschen Zeit in Daressalaam:
In Morogoro fotografiere ich den Eingang des Geländes auf dem sich der frühere deutsche Verwaltungssitz befand. Heute sitzt hier die Lokalverwaltung. Da von hier aus kaum etwas von den historischen Bauten zu sehen ist versuche ich von der Seite, über die Mauer, eine bessere Ansicht zu bekommen, doch ist alles zugewachsen. Als ich zur Straße zurück gehe laufe ich zwei Sicherheitsleuten in die Arme die mich mit auf das Polizeigelände gegenüber nehmen. Auf dem Weg zu dessen Chef gelingt es mir noch die letzten Aufnahmen zu löschen. Ich biete an die beiden Fotos vom Eingang zu löschen, doch es heißt ich soll auf die Polizeiwache.
Man ist als früherer Ostdeutscher stark an die Methoden von "Volks"-Polizei und Staatssicherheit (Stasi) in der DDR erinnert, auch dort wurde man häufig "zur Klärung eines Sachverhaltes" wie es hieß: "zugeführt", mit unsicherem Ausgang! Man hat ja Verständnis für die tanzanischen Sicherheitsbelange, ich muß im Nachhinein auch sagen daß die Beamten sich alle mehr oder weniger korrekt verhalten haben - doch sind 8 Stunden unverhältnismäßig, muß sowas wirklich so lange dauern? Na, mir ist das eine Lehre und ich gehe das Fotografieren in Zukunft ganz anders an... Altes Haus am Sitz der Lokalverwaltung:
einige historische Ansichten:
Bahnhof: (mehr Details zur Eisenbahn hier)
Kriegerdenkmal für Gefallene des Ersten Weltkrieges in Deutsch Ostafrika: Es gibt nur wenig deutsche Gräber, die meisten sind von Soldaten der früheren Kriegsgegner. Einige Zivilisten ohne Bezug zum Ersten Weltkrieg sind ebenfalls hier begraben.
Mlali:
In Mlali streife ich bei der Brücke über den gleichnamigen Fluss eine ganze Weile durchs Gelände, allerdings ist nicht das geringste zu entdecken. Im Dorf frage ich mehrere Männer nach alten Relikten der Kämpfe. Jemand wird angerufen der sein Kommen zusagt, jedoch lange nicht erscheint. Erst als wir längst wieder auf dem Rückweg sind stoppt uns ein Mann der von zu Hause den alten Löffel und die Patrone holte und uns nun zeigt.
Von Mlali aus geht es nach Turiani, von dort zum Luita Berg wo es 1917 ebenfalls zu Kämpfen zwischen britischen/belgischen Truppen mit der deutschen Schutztruppe kam.
Zoissa, unterhalb des Luita hill. Hier sprechen wir mit dem chairman des Ortes (so eine Art Dorfschulze), lassen uns beim executive officer registrieren. Am Dorfrand bauen wir unsere Zelte auf, natürlich ist unweit die "Dorfdisco" und es geht lange entsprechend recht laut zu...
Katholische Kirche:
Kriegsgräberstätte:
Auf dem Soldatenfriedhof sind auch einige zivile Gräber, außerdem ist nebenbei noch ein kleiner Friedhof.
Die vor der Reise noch schnell gelieferten Bundeswehr Feldstiefel (verkauft als: Original Kampfstiefel Tropenstiefel) geben bereits nach ca. 10 Tagen den Geist auf! Die Sohle des einen Schuhs löst sich ab. Ein Schuster klebt die wieder an, natürlich hält das nur einige Tage. Später dann in Tabora löst sich auch beim zweiten Stiefel die Sohle, auch dort klebt ein Schuster das Ganze wieder zusammen - mit dem gleichen Ergebnis. Muss also wieder mit Sandalen touren...
Bahnhof: (mehr Details zur Eisenbahn hier) Bahnhofsgebäude:
Alte Boma, heute Sitz des regional office und der Garde des Premierministers:
´ Evangelisch Lutherische Kirche:
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